netzzeit 2017 out of control: AN DIE GRENZE 1–4

Grenzen aller Art begeht das ENSEMBLE PLATYPUS in der neuen netzzeit-Produktion: Grenzen des Körpers im Sportzentrum, Grenzen im Kopf am Stammtisch, Grenzen der Zeit im Seniorenheim – ein Ortstermin auf der Schmelz mit Abschluss im Museumsquartier.

Im Juni 2017 produzierte netzzeit als erste Musiktheaterproduktion des Festivals 2017 out of control, das heuer unter dem Motto „out of center“ steht, „Liebe hoch 16“. Dabei wurden Grenzen zwischen unterschiedlichen Genres, zwischen sogenannten kulturaffinen und kulturfernen, türkischen und österreichischen, jungen und alten WienerInnen erfolgreich aufgehoben. TürkInnen und ÖsterreicherInnen aus allen Schichten der Bevölkerung erlebten gemeinsam die grenzübergreifende Lovestory „Liebe hoch 16“ auf sechs verschiedenen öffentlichen Wiener Plätzen, vom Yppenplatz bis zum Floridsdorfer Markt.

DarstellerInnen mit und ohne Migrationshintergrund spiegelten diese Grenzauflösung. Die Lyrics kamen von der mittlerweile leider verstorbenen Austropop-Legende Wilfried, Story und Dialoge schrieb Shooting Star Ibrahim Amir, die Raps kamen von Esra Özmen. Und die Musik komponierte 5/8erl in Ehr‘n-Soundmagier Clemens Wenger, der auch in der Band mitspielte.

Nun geht eine weitere netzzeit-Produktion von 2017 out of control an die Grenzen der Wiener Hochkulturghettos und darüber hinaus: AN DIE GRENZE 1–4.
AN DIE GRENZE 1–3 setzt sich zusammen aus einer „Grenzwanderung“ mit drei Stationen auf der Schmelz am 11. November. AN DIE GRENZE 4 subsumiert die Erfahrungen dieser Grenzwanderung in einem Konzert im Museumsquartier am 18. November.

AN DIE GRENZE 1–3

Samstag, 11. November 2017, 14.00 Uhr. Auf der Schmelz

Ensemble Platypus, Ensemble
Claire Lefèvre, Choreographie
Nora Scheidl, Ausstattung
Michael Scheidl, Text & Regie

Gemeinsam mit dem Ensemble Platypus und WIEN MODERN lädt netzzeit am 11. November auf die Schmelz. Die Besucher erkunden dabei drei unterschiedliche Stationen, in denen es um die Grenzen des Körpers, die Grenzen im Kopf und um die Grenzen der Zeit geht. Inspiriert und getragen werden die Grenzaufenthalte und -ereignisse von Werken zeitgenössischer Musik.

AN DIE GRENZE 1 – Grenzen des Körpers

In einer Sporthalle im ASKÖ-Bewegungscenter Schmelz werden drei Tänzer versuchen, Ihre Körpergrenzen mit Hilfe von Fitnessgeräten auszutesten und zu überschreiten. Animiert werden sie dabei von zwei FlötistInnen, zwei CellistInnen und zwei PianistInnen vom Ensemble Platypus.

Programm ASKÖ Sporthalle:
Carola Bauckholt – Polizeitrieb (1985/ überarbeitet 1989)
Simon Steen-Andersen – Study #3 (2011)
Panayiotis Kokoras – Cycling (2009)
Jorge Sánchez-Chiong – VAR 1.3 (2009)
Mayke Nas – Digit#2 (2002-2003)
Tomasz Skweres – Guillotine (2017)

AN DIE GRENZE 2 – Grenzen im Kopf

Eine weitere Station ist das Schutzhaus zur Zukunft, wo drei „Stammtischbrüder“ (Eric Lingens, Michael Scheidl, Robert Slivovsky) gemeinsam mit einer Geigen- und einer Viola-Spielerin, mit einem Kontrabassisten, einem Gitarristen und zwei ObjektakustikerInnen ihre Grenzen im Kopf instrumental, verbal, gestisch und mimisch zelebrieren werden.

Programm Schutzhaus Zukunft:
Improvisationen
Richard Barrett – Codex XII (2013)
Samuel Cedillo – Monólogo (2009)

AN DIE GRENZE 3 – Grenzen der Zeit

Im Seniorenheim Haus zum Leben/Haus Schmelz wird das Publikum von einer Sopranistin, einer Geigenspielerin und einem Bassklarinettisten im Speisesaal zur Reflexion über jene Grenze herangeführt, die wir im Gegensatz zu den beiden anderen Grenzen alle aufsuchen müssen, ob wir wollen oder nicht, und die wir gerade in unserer Gesellschaft so gerne verdrängen: Die Grenze unserer Lebenszeit.

Programm Haus Schmelz:
Tamara Friebel – the dissociative said. (2011)
Alexander Kaiser – through a shadow darkly (2014)
Lorenzo Pagliei – Notturno II (1999)
Sergej Newski – Freeze Frame (2014)
Frederik Neyrinck – Echo de Baudelaire (2011)

Ensemble Platypus (c) Igor Ripak

AN DIE GRENZE 4

Samstag, 18. November 2017, 16:00 Uhr. Museumsquartier Wien, Halle G

Im Konzert am 18.11. reflektiert das Ensemble Platypus die Grenzerfahrungen vom 11. November in einem Konzert, in dem die Werke neuerlich gespielt werden. Allerdings werden in dieses Konzertformat die performativen Erfahrungen aus den drei Ereignisorten auf der Schmelz in die Interpretation einfließen. Außerdem werden die Grenzthemen von drei ZeichnerInnen während des Konzertes live visualisiert.

Programm:
Maria Sánchez-Verdú – Arquitecturas del limite (2005)
Jorge Sánchez-Chiong – chromatic aberration 2 (2013)
Jorge Sánchez-Chiong – for albert ayler [trópico tránsito unplugged] (2004)
Jorge Sánchez-Chiong – VAR 1.3 (2009)
Panayiotis Kokoras – Cycling (2009)
Sergej Newski – Freeze Frame (2014)
Marina Poleukhina – in the lower right corner (2013)
Richard Barrett – Codex XII (2013)
Tamara Friebel – the dissociative said (2011)
Simon Steen-Andersen – Study #3 (2011)
Frederik Neyrinck – Scriabin-Echo (2014)
Carola Bauckholt – Polizeitrieb (1985)

Produktion netzzeit / Kooperation Wien Modern und Ensemble Platypus
Dank an ASKÖ Bewegungscenter und Haus Schmelz / Häuser zum Leben

Links:
netzzeit
Ensemble Platypus
Wien Modern