Seit nun fast zwei Dekaden schon begeistert die Blechbläserkapelle Mnozil Brass Musikliebhaber in Österreich und auch anderswo. Genau genommen seit 19 Jahren. Und wer die Combo rund um Thomas Gansch kennt, der weiß, dass diese Truppe schon auf den unterschiedlichsten Hochzeiten getanzt hat.
Einmal auf der Bühne entzündet die sieben Köpfe zählende Formation ein faszinierendes musikalisches wie theatralisches Feuerwerk, das in unzähligen stilistischen Farben erstrahlt. So auch das aktuelle Programm „Blofeld“. Nachdem sich Mnozil Brass bereits in der Operette, der Oper und im Konzert versucht haben, ist es nun das Musiktheater, welches als Betätigungsfeld auserkoren wurde. Ungewöhnlich daran ist, dass sich die Mitglieder der Kapelle selbst die Hauptrollen zugeschanzt haben. So sind Mnozil Brass ihr eigenes Orchester, Ballett, Chor und Solisten-Ensemble sind. Es wird also nicht nur musiziert, sondern auch viel getanzt. Und das alles gleichzeitig. Die nächste Gelegenheit dieses außergewöhnliche Schauspiel mitzuerleben, gibt es am 23. Juli im Rahmen des internationalen Kulturfestivals “Stummer Schrei” im Europahaus in Mayrhofen in Tirol.
Alleine auf der Bühne zu stehen und einfach nur ihre Stücke runter zu musizieren, war ja noch nie wirklich das Ding von Mnozil Brass. Vielmehr war es Thomas Gansch, Wilfried Brandstötter, Gerhard Füssl, Zoltan Kiss, Leonhard Paul, Roman Rindberger und Robert Rother immer schon ein Anliegen, eine richtige Show abzuliefern, dass Publikum mit einem etwas anderen Konzertkonzept zu überraschen. So wie die Combo sich musikalisch zu allen Seiten hin offen präsentiert, so agiert das seit 1992 bestehende und inzwischen auch international sehr gefragte Septett auch gegenüber den unterschiedlichen Kunstformen. Irgendwelche Berührungsängste haben Thomas Gansch und seine Kollegen noch nie gezeigt, weder gegenüber der Oper, der Operette noch zu verschiedensten Musikformen und Stilen.
„Blofeld“, das in Mayrhofen auf dem Programm stehende disziplinenübergreifende Musiktheaterstück, ist sozusagen eine kunstvolle Mischung aus den letzten beiden Schaffensdekaden, eine durch ein theatralisches Element erweiterte Zusammenfassung des bisherigen Tuns. Fungierten Mnozil Brass schon bislang zwar als sehr aktive und bewegungsfreudige konzertierende Gruppe, machen sie sich in diesem Stück nun als musizierende Schauspieler und Tänzer zum Teil des Gesamten. Ein Ansatz, der alle Fälle ungemeine Abwechslung verspricht. Musikalisch wird wohl das volle Programm gefahren, vom Jazz, über Klassik bis hin zum Walzer, es wird wohl alles in irgendeiner Form zu hören sein. Wer sich also wirklich einmal für ein etwas anderes Musikerlebnis begeistern kann, sollte sich dieses wunderbare Musiktheaterstück auf gar keinen Fall entgehen lassen. (mt)
Foto Mnozil Brass: Carsten Brunnemann