
Mit dem traditionellen Jazzentwurf hat das von dem Trio Dargebotene im Grunde genommen nicht mehr viel zu tun, versuchen der in Villach geborene Pianist Michael Lagger und seine beiden Kollegen Lukas Raumberger (Bass) und Philipp Kopmajer (Schlagzeug) doch über eine Neudeutung des klassischen Klaviertrio-Begriffs diesen bewusst in einem weiten Bogen zu umschiffen. Ihr Ansatz ist einer der sehr melodiebetonten und von aller Sperrigkeit befreiten Art, ihre instrumentale Performance eine vor allem dem Gruppenklang dienliche, was zur Folge hat, dass ihre Musik in jedem Zeitpunkt auch sehr zugänglich und offen bleibt.
Stilistisch sich ohnehin nicht die Frage nach irgendeiner Kategorisierung stellend, entwerfen die drei Musiker einen erfrischend unkonventionellen Sound, in welchem ruhige und sich in Tiefe entfaltende Passagen, von einer charmant eleganten Leichtfüßigkeit bestimmte Abschnitte und fast schon dramatische Ausbrüche scheinbar mühelos abwechseln und ergänzen. Worin sich das Trio besonders gut versteht, ist das Erschaffen von sich langsam, aber unaufhörlich bis hin zum finalen Höhepunkt steigernden Spannungsbögen, die vielschichtig und an Facetten sehr reich vor allem eines entstehen lassen: Atmosphäre.

„Manuskript“ ist ein sehr abwechslungsreiches und den gängigen Entwürfen sehr schön entgegenlaufendes Stück Musik geworden. Es stellt den innovativen und gelungenen Versuch einer etwas anderen Annäherung an den Jazz dar, einen, an dem nicht nur alleine ausgewiesene Jazzliebhaber Gefallen finden dürften. (mt)