mica-Interview mit den Grooveheadz

Mit ihrem groovigen Balkan-Gypsy-Funk-Jazz-Sound hat die Formation Grooveheadz im letzten Jahr in beeindruckender Weise auf sich aufmerksam gemacht. Kürzlich wurde das ursprüngliche Line-Up um weitere Musiker, zum nunmehrigen Grooveheadz Orchester, erweitert, was sich ziemlich positiv im Gesamtsound auswirkt, wie das gerade erst auf der Bandhomepage veröffentlichte Konzert-Video unter Beweist stellt. Im Interview spricht Bassist Benjamin Angerer über das Grooveheadz Orchester. Das Interview führte Michael Masen.  

Was tut sich momentan gerade alles so bei euch? Gibt es irgendetwas, über das du gerne sprechen möchtest?

Letzten Freitag hatten wir ein Konzert im OST Klub – das übrigens ein voller Erfolg, sprich “ausverkauft” war -, zu dem wir auch ein Video gedreht haben. Dieses Video wird ab Ende Jänner online über unsere Homepage abzurufen sein. Es handelt sich dabei um eine 4-5 Minuten lange Aufnahme, gefilmt von drei Kamera-Leuten, die jetzt gerade beim Schneideprozess sind, zu dem ich mich dann gleich nach dem Interview dazu gesellen werde. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass es ein wirklich gutes Video geworden ist, das auch den Leuten, die uns noch nicht kennen, einen guten Einblick in unsere Konzertaktivitäten bietet. Ein Video sagt ja in dieser Hinsicht ungleich mehr aus, als wenn man jetzt beispielsweise bloß MP3s zu hören bekommt.

Außerdem machen wir nun bewusst jetzt einmal zweieinhalb Monate Konzertpause. Es wurde absichtlich bis Anfang Mai nichts eingeteilt, weil wir gerade ein komplett neues Programm machen und uns da voll und ganz aufs Proben konzentrieren wollen. Für dieses Programm suchen wir uns vorwiegend alte Traditionals raus, die bereits vor ein- oder zweihundert Jahren, eben auf traditionelle Art und Weise, gespielt wurden und machen dazu neue Arrangements. Es werden natürlich auch teilweise Sachen umkomponiert bzw. neue Instrumente, wie beispielsweise Bass, hinzugefügt, aber die Grundlage, der Text und die zugehörige Melodie, bleibt gleich.

Somit haben die Sachen dann für Leute, beispielsweise aus Russland oder Serbien, die den jeweiligen Song bereits in seiner traditionellen Form kennen, einen hohen Wiedererkennungswert. Wir verbinden sozusagen diese beiden Seiten. Einerseits diese alten, traditionellen Strukturen, die andererseits aber total modern aufgemacht sind, mit Breakbeats, funky Rhythmen oder jazzigen Solos. Das kommt so jedenfalls ziemlich cool rüber.

Ist es euch demnach also auch wichtig, euch eingehender mit diesen ganzen Musikstilen, die ihr in eure Stücke einfließen lasst, zu beschäftigen und diese nicht bloß als “Mittel zum Zweck” zu betrachten? Fühlt ihr euch dieser Tradition in gewisser Weise verbunden?

Ja, schon. Wir versuchen, eine gerade Linie durch das Programm zu führen und da uns das allen taugt, dieser neumodische Balkan, können wir uns auch alle damit identifizieren. Das ist einfach genau das, was wir alle mögen und deshalb beschließen wir auch immer zusammen, welche Songs wir cool finden und welche nicht, sowie, was wir weiterverwenden wollen. Wir sind jetzt gerade zu acht und da kann man natürlich auch viel miteinander diskutieren, wem welcher Stil gefällt.

Euer Lineup war ja zu Anfang etwas kleiner, beim letzten Konzert seid ihr dann sozusagen in erweiterter Besetzung angetreten. War das eine einmalige Sache bzw. für wenige Auftritte, oder geht es jetzt in dieser Personalstärke weiter?

Ja, es ist so, dass wir beschlossen haben, ein Orchester zu bilden. Anfangs waren wir zu fünft, da hat auch der Harry Stoijka bei uns mitgespielt und uns auch gefeatured – in den Anfangstagen sogar ziemlich oft, was für uns sehr gut war. Es war eine ausgezeichnete Promotion für die Band und er selbst ist ja auch total cool drauf und vom spielerischen Können her ja sowieso ein Virtuose. Gerade, was diesen Gypsy und Jazz-Bereich anbelangt, war er eine irrsinnige Bereicherung. Das hat uns sicher auch am Anfang geholfen, dass er da bei uns mitgemacht hat. Die Leute denken sich halt, “da spielt der Stoijka mit, die Partie sollten wir uns mal anhören”.

Dass wir diese Orchester-Formation, in der wir letzten Freitag zum ersten mal gespielt haben, beibehalten möchten, war aber schon bei den Proben allen klar. Wir haben da einfach gemerkt, dass wir wirklich einen fantastischen Bläser-Satz haben – mit Tenor-Saxofon, Alt-Saxofon und Trompete. Dazu kommt dann noch mehrstimmiger Gesang, mit dem vollen Programm und ein Keyboard. Das hört sich wirklich um Welten besser an, weshalb ich auch froh bin, dass der Live-Mitschnitt so gut gelungen ist. Der Gesamtsound ist einfach jetzt viel powervoller. Wir werden also auf jeden Fall in dieser Besetzung weiter machen.

Sind durch die Besetzungs-Erweiterung jetzt noch mehr stilistische Elemente hinzugekommen, oder macht sich das eher “bloß” in einem voluminöseren Sound bemerkbar?

Der Sound an und für sich ist tatsächlich irrsinnig aufgefettet worden, eben durch Trompete, Saxofone und Keyboard. Vom Stilistischen her wird sich das wohl erst zeigen, wenn wir uns wirklich in die Proben hinein hängen. Wir haben uns jedenfalls darauf geeinigt, dass wir ein wenig von diesen jazzigen, gejammten Sachen weggehen müssen und vielmehr in eine gerade Linie hinein kommen, wo man einen gewissen Wiedererkennungswert ausmachen kann, so wie beispielsweise bei Russkaja. Wenn man die hört, dann weiß man gleich, mit welcher Band man es zu tun hat. Bei uns war das bisher doch ein wenig durchwachsen, weshalb wir eben nun eine signifikante Linie reinbringen wollen.

Deshalb haben wir beschlossen, jetzt bewusst Pause zu machen, uns in den Proberaum zu schmeißen und mit diesen alten Traditionals zu arbeiten, wie es ja viele Bands auch machen. So werden die Sachen beispielsweise oftmals sogar eins zu eins nachgespielt, oder bloß mit einem Discobeat unterlegt bzw. ein wenig umarrangiert, damit es groovt.

Von der Stilistik her werden die neuen Sachen also jedenfalls im Balkan bleiben. Es wird funkige Rhythmen geben, teils jazzige Solos und auch immer wieder mal wird man den Rock-Einfluss bemerken – so wollen wir eine spezielle Note schaffen. Einfach, ein cooles Balkan-Traditional machen, aber zusätzlich mit diesem rockig-funkigen Breakbeat-Einfluss, wodurch das Stück extrem an Power und Wiedererkennungswert gewinnt.

Gibt es da bei euch so einen gewissen Grundkern, um den herum die Songs entstehen? Bei acht Leuten würde ich es mir ja doch einigermaßen schwierig vorstellen, einfach mal alles zusammen zu werfen.

Die Basis bildet auf jeden Fall die Bläser-Sektion, für die wir nun auch die ganze Besetzung umschreiben müssen. Meistens kommt dann noch der Gitarrist dazu, der die Arrangements für Bass, Schlagzeug, Harmonie (Keyboard) und sich selbst schreibt.

Die Bläser machen sich ja auch schon Gedanken, bevor wir zu proben beginnen, auch bezüglich der Arrangements für die jeweils anderen Bläser. Meistens ist da halt einer, der für sich selbst und die anderen schreibt – ausnotiert, was wer spielt, sprich, erste, zweite oder dritte Stimme. In der Regel spielt aber schon immer die Trompete erste Stimme.

Letzten Endes muss aber dann doch bei den Proben alles gemeinsam entschieden werden. Es gibt definitiv niemanden, der alleine da sitzt und irgendwem vorschreibt, wie er oder sie spielen soll. Viel eher ist es so, dass jemand mit einer Idee kommt und dann schaut man gemeinsam, wie man sämtliche Parts mit dem Rhythmus oder den Breaks zusammen bringt.

Wie handhabt ihr Meinungsverschiedenheiten bezüglich Ausgestaltung der jeweiligen Stücke?

Da wir uns alle zum Glück so gut wie immer einig sind, was wir wollen, funktioniert das eigentlich ganz tut. Ich muss sagen, in den ganzen Partien, in denen ich bis jetzt, vor dem Grooveheadz-Orchester gespielt habe, war die Harmonie nie auf so einem hohen Level wie hier. Es ist sehr selten, dass, wenn man als Band miteinander spielt und da auch mehrere Leute nebeneinander sozusagen existieren, sich alle untereinander verstehen. Meistens gibt es immer irgendeine Kleinigkeit, wo man sich denkt, “naja, irgendwas passt mir da jetzt aber nicht so”. Der eine will vielleicht eher Rock machen, der andere lieber so Singer/Songwriter-Zeug usw. Sie spielen dann zwar miteinander, mehr ist da aber nicht.

Und ich muss sagen, beim Grooveheadz-Orchester lerne ich das jetzt zum ersten Mal kennen, dass sich wirklich jeder untereinander versteht und auch jeder auf einer Wellenlänge ist. Wenn man da beispielsweise die Meinung zu einer bestimmten Melodie von den anderen hören möchte, dann stimmt die zumeist total mit der eigenen überein, was natürlich super ist, weil wir ja alle dasselbe Ziel verfolgen, nämlich einen wirklich geilen Groove zu schaffen – deswegen ja auch der Name Grooveheadz-Orchester.

Und ich glaube, wir sind, was das betrifft, wirklich auf dem besten Weg dort hin. Das letzte Konzert hat dahingehend ja alles bestätigt, was wir uns zu Beginn vorgestellt hatten. Einfach ein tanzendes Publikum, das sich tobend auslebt und in dem Sound, den wir schaffen, aufgeht. Für einen Musiker ist das einfach das Schönste, wenn er mit seiner Band auf der Bühne stehen und die Leute dabei beobachten kann, wie sie tanzen, lachen und einfach Spaß haben.

Wir sind ja hier jetzt auch gerade im Deli am Naschmarkt. Dazu sei vielleicht kurz erwähnt, dass wir hier auch schon mal an einem Nachmittag gespielt haben – noch in der alten Besetzung -, was auch sehr großartig gewesen ist. Gerade in den ersten beiden Reihen sind fast nur Kinder, so zwischen fünf und zehn Jahren alt, gestanden. Kinder haben ja überhaupt so was Ehrliches an sich und alle haben irgendwie gelächelt und getanzt. Das war sehr schön.
Und, um noch mal zu deiner Frage zurück zu kommen: wenn man sich als Band einig ist, was man spielen möchte, dann groovt es klarerweise auch viel mehr, wie wenn jeder einzelne irgendwelche anderen Präferenzen hätte.

Sobald die Stücke einmal fertig sind, werden die dann auch live in eben dieser Form aufgeführt, oder lasst ihr euch da Freiheiten zwecks Improvisation?

Wir improvisieren eigentlich recht viel, vor allem, bei Live-Konzerten. Im Proberaum, wenn wir einen neuen Song angehen, oder ein Programm durchproben wollen, wird meistens aber schon eine fixe Linie vorgegeben. Im Studio gibt es natürlich dann auch keine Improvisation – da ist es ja auch oft so, dass jeder in einem anderen Raum spielt und man sich dabei nicht einmal sieht. Da muss jedenfalls jeder Ton vorher schon abgeklärt sein, also die Frage, wie lange das jeweilige Solo dauert oder ein bestimmtes Intro, etc.

Bei Live-Konzerten hingegen ist es natürlich ganz anders. Bei den meisten Nummern ist es doch so, dass wir uns sehr auf das Publikum einlassen. Wenn alle noch herum stehen und schauen, wissen wir, dass wir Vollgas geben müssen, um die Stille irgendwie zu durchbrechen und die Leute sozusagen zum Tanzen zu zwingen. Andererseits nehmen wir uns aber auch schon mal vor, wenn die Leute wirklich schon eine Stunde oder so voll abgegangen sind, die nächste Nummer ein wenig langsamer und ruhiger anzugehen, obwohl das Stück selbst grundsätzlich ja eine Power-Nummer wäre. Wir selbst können ja auch nicht nur immer das Tempo anziehen. Grundsätzlich ist es einfach so, dass man sich immer dem Publikum anpassen muss und rein über das Tempo kann man da schon sehr viel machen. Die Interaktion mit den Leuten ist uns schon ziemlich wichtig.

Gibt es von euch auch bereits Aufnahmen zu haben, die im Studio entstanden sind?

Wir haben eine Live-CD zusammen mit dem Harry Stoijka raus gebracht, wobei wir da nur vorgehabt haben, sie nach den Konzerten zu verkaufen. Ob wir diese CD jetzt wirklich veröffentlichen sollten, ist für uns eigentlich noch nicht ganz sicher. Es ist zwar ziemlich cool dass der Harry Stoijka da mitspielt, aber unser erstes eigenes Album wollen wir irgendwie lieber raus bringen, ohne von irgendjemandem gefeatured zu werden.

Gerade am Anfang war das doch schon so, dass wir immer mit ihm in Verbindung gebracht wurden. Das ist zwar natürlich sehr super, vor allem, weil der Harry ja auch ein super Musiker und ein super Typ ist, aber es ist uns sehr wichtig, eben auch als eigenständige Band wahrgenommen zu werden. Und mittlerweile funktioniert das eigentlich eh schon ganz gut. Es ist auch so, dass, wenn ich oder einer meiner Mitmusiker beispielsweise ins Porgy & Bess gehen, um uns ein Konzert anzusehen, immer mal wieder Leute, die wir noch niemals zuvor gesehen haben, uns auf die Band ansprechen und meinen, dass wir ihnen sehr gut gefallen. Wir wollen einfach als Grooveheadz Orchester wahrgenommen werden und nicht bloß als Begleitband von irgendjemandem.

Wollt ihr die neuen Stücke im Studio aufnehmen oder live?

Auf jeden Fall im Studio. In diesen drei Monaten jetzt, wo wir genügend Zeit haben, um intensiv zu proben, fixieren wir das Programm. Das heißt, die neuen Songs stehen eigentlich schon, wir müssen uns nur noch zusammen setzen und das alles im Proberaum durchspielen. Bei einer neuen Nummer müssen wir oftmals aber nicht mehr als einmal proben, bis sie wirklich sitzt. Man setzt sich einfach zusammen, wo abgeklärt wird, wie wir das Stück umsetzen wollen, spielen es einmal durch und wenn die Form allen klar ist, dann beherrscht es eigentlich auch schon jeder. Bei uns geht das ziemlich schnell. Nach sechs bis sieben mal proben, würde ich sagen, werden wir das neue Programm vermutlich bereits relativ fixiert haben. Und dann können wir eh schon ins Studio gehen, um eine Aufnahme zu machen.

Glaubst du, dass ihr den Charakter und die Intensität eurer Musik, wie ihr sie live auf die Bühne bringt, im Studio einfangen bzw. reproduzieren könnt?

Auf einer CD ist es, denke ich mir, immer ein bisschen anders, weil sie ja doch nicht so aufgenommen wird, wie ein Live-Mitschnitt eines Konzerts. Bei letzterem spielen ja immer ziemlich viele Faktoren mit hinein, beispielsweise das Publikum, Lampenfieber eventuell oder eine irrsinnig starke Euphorie, weil einfach so viele Leute im Publikum sind, die tanzen und schreien. Zudem spielt man ja auch beim Live-Auftritt anders, weil man sich einfach viel mehr gehen lässt und es da auch wilder zugeht.

Im Studio hat man nichts, außer einer Glasscheibe vor sich und dann noch einen Kopfhörer auf dem Kopf – sonst ist da nichts. Da geht es dann eher um Genauigkeit und alles wird auch ein wenig ruhiger gemacht. Die Leute wollen ja nicht zu Hause im Wohnzimmer sitzen, ein Buch lesen und dann eine Scheibe von uns rein geben, die die ganze Zeit über nur volle Power fährt.

Es ist wichtig, dass man eine gewisse Sphäre schafft. Ich verbinde eine CD ja immer mit Wohnzimmer oder irgendeiner Party, wo man einfach ein bisschen was Chilliges braucht. Etwas, das ein wenig so dahin schwebt, aber auch groovt und man ebenfalls dazu tanzen kann, das aber nicht so wild ist. Wir nehmen uns also schon ein bisschen zurück und bemühen uns, dass auch alles genau ist. Wenn man ja denn schon mal ins Studio geht, will man natürlich auch, dass alles perfekt ist.

 
Wenn ihr mal einen Auftritt musikalisch total in den Sand setzt, die Leute aber trotzdem abgegangen sind und Spaß hatten, würdet ihr das dann trotzdem als gelungenes Konzert einstufen?

Angenommen, es würde mal passieren, dass wir auf einmal schlecht spielen, was glücklicherweise bis jetzt noch nicht der Fall war, die Leute aber trotzdem Spaß hätten, würde ich sagen, dass es ein geiler Abend war, nur musikalisch eben für uns nicht so die Bereicherung. Bis jetzt hat es aber immer sehr gut funktioniert. Schon vom allerersten Gig an, im Birdland, hat sich einfach gezeigt, dass bei uns alles irgendwie zusammen passt – vor allem auch die Rhythmuspartie.

Bei uns sitzt das einfach auch deshalb, weil wir uns alle gut verstehen – nämlich auch privat. Es ist nie so, dass wir uns einfach bloß zum Proben treffen und dann wieder getrennte Wege gehen, sondern wir permanent Kontakt haben. Dann gehen wir vielleicht proben und danach noch essen oder irgendwo anders hin. Daraus entstehen eine Zusammengehörigkeit und eine Stimmung, die auch beim Konzert selbst spürbar sind.

In Österreich war die Resonanz auf eure Musik im letzten Jahr ja durchwegs positiv. Wie werdet ihr über die Landesgrenzen hinweg aufgenommen bzw. plant ihr, auch verstärkt aus Österreich raus zu gehen?

Dadurch, dass wir auch mit dem mica eine Förderung über das Außenministerium haben, werden wir ja bezüglich Reisekosten für das Ausland unterstützt. Man kann da bei den Botschaften anfragen und die unterstützen einen dann, oder eben auch nicht.

Diese Unterstützung in Verbindung mit dem Drang, dass wir natürlich auch anderswo zeigen möchten, dass wir gute Musik machen, lässt uns natürlich schon auch ins Ausland drängen. Wir haben jetzt auch ein Management gefunden, wo unter anderen auch Fatima Spar und die Amsterdamer Klezmer Band unter Vertrag stehen. Die leisten dort wirklich sehr gute Arbeit. Die genannten Bands machen ja teilweise auch Tourneen durch die USA und das ist grundsätzlich nicht so einfach zu bewerkstelligen, schon alleine hinsichtlich der Flugkosten.

Wenn einem dann hinsichtlich der Reisekosten unter die Arme gegriffen wird, so bringt das schon ziemlich viel. Dadurch können wir wirklich auf Veranstalter zugehen und ihnen erklären, dass wir diese Kosten selbst tragen können, wodurch es diesen ebenfalls leichter fällt, uns als mögliche Live-Band in Betracht zu ziehen.

Einmal haben wir auch eine Tour in Deutschland gemacht, wo wir zum ersten Mal alle so richtig mit einem großen Bus unterwegs waren – das war so ein alter VW Bus, der auch irrsinnig viel Sprit geschluckt hat. Damit verbunden gab es ewige Turbulenzen, teilweise mit Schlechtwetter, dann hat wieder einmal der Scheibenwischer nicht funktioniert, usw. Einen Konzertort haben wir gerade einmal eine halbe Stunde vor Beginn erreicht, das Nötigste nur schnell aufgebaut und ein paar Minuten nach veranschlagtem Beginn dann tatsächlich noch ohne gröbere Schwierigkeiten es geschafft, anzufangen. Insgesamt war diese Tour aber eine wirklich super Erfahrung, wir haben viel Feedback bekommen und auch viele CDs verkauft.

Danke fürs Interview.

https://www.musicaustria.at/musicaustria/liste-aller-bei-mica-erschienenen-interviews