
„Eat Skull“ (Fettkakao/Vinyl, Siluh/CD), so der Titel des nun erscheinenden Erstlingswerks, ist ein schönes Beispiel dafür, dass es auch ohne jegliche Anbiederung an irgendeinen Mainstreamsound geht. Was er auf den Weg bringt, sind charmant schräge, abwechslungsreiche und niveauvolle Popsongs zwischen Gefälligkeit und Experiment und mit einem deutlich hörbaren Hang zum Sound der 90er Jahre. Präsentiert wird das gute Stück am 1. Juni im Wiener Gartenbaukino.
Dass es dieser Mann es wirklich versteht, Erstklassiges und Mitreißendes mit Niveau aus seinen Ärmeln zu schütteln, weiß man spätestens seit den fulminanten und vielbeachteten Killed By 9Volt Batteries Veröffentlichungen. Anders aber als bei seiner Stammband zeigt sich Wolfgang Möstl in seinem eigenen Projekt aber deutlich stärker dem Pop verhaftet, denn dem Indierock. Was der umtriebige Kreativgeist, immerhin hat er über die Jahre mehrere hundert Songskizzen und –entwürfe für dieses Projekt ausgearbeitet, vollbringt, ist ein weiter Spagat zwischen einer gewissen, sich sofort in den Gehörgängen festsetzenden Eingängigkeit und einem nicht von der Hand zu weisenden Anspruchsdenken, diese Einfachheit in einem kunstvollen Popkontext zum Ausdruck zu bringen.
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Zusammenfassend kann man sagen, dass Wolfgang Möstl mit „Eat Skull“ ein wirklich starkes Stück Musik gelungen ist, dem man als Liebhaber anspruchsvoller Popklänge auf jeden Fall Gehör schenken sollte. Bei solch einer Qualität bleibt zu hoffen, dass man von Mile Me Deaf auch in Zukunft noch so einiges zu hören bekommen wird. (mt)