
An und für sich sind „Coverversionen“ in der Klassik ja nicht wirklich üblich oder sie werden auf eine Art umgesetzt, mit der nur die wenigsten wirklich etwas anfangen können. Die MusikerInnen von Franui jedoch besitzen die Gabe, den Stücken durch ihre Bearbeitung ganz neue Facetten zu verleihen, sie in einer den Originalen sehr nahen, aber dann doch ganz entgegengesetzten Form darzubringen. Das liegt zum einen an der breiten Instrumentierung des 2004 für die CD „Ende vom Lied“ mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichneten Ensembles (Holz- und Blechbläser, Saiteninstrumente und Streicher), welche dem MusikerInnenkollektiv ganz neue Räume eröffnet, in denen es nahezu frei agieren kann. Zum anderen sind es natürlich die außergewöhnlichen spielerischen Fertigkeiten der professionell ausgebildeten Mitglieder, sowie deren ausgeprägte Offenheit Neuem gegenüber.

Wiewohl die „Musicbanda“ in ihrem Tun nicht davor zurückschreckt, in dezenter Weise auch Elemente aus dem Jazz, der Filmmusik und dem Cabaret in die Musik einfließen zu lassen. Auf diesem Wege verwandeln sich die bekannten Lieder in melodiereiche Instrumentalstücke, welche die HörerInnen schlicht und einfach in Erstaunen versetzen, offenbart die Musik doch ganz neue Seiten, die zwar in gewisser Weise erahnt werden können, in dieser Form aber noch nie hörbar gemacht worden sind. Und genau das macht den Charme dieses außergewöhnlichen Ensembles aus. (mt)