Lange ist es erwartet worden, nun ist es da: Das Solo-Debüt von LUKAS LAUERMANN. Und wie sollte es anders sein, ist dem gebürtigen Niederösterreicher mit „How I Remember Now I Remember How“ (col legno) gleich auch ein großer Wurf gelungen. Was der Cellist zu seinem Programm macht, ist Musik, die einen in schönster Weise in eine andere Dimension verfrachtet.
Eines kann man von diesem Musiker auf alle Fälle sagen: Er zählt ohne Zweifel zu den vielseitigsten und meistbeschäftigten Könnern, die hierzulande am Werken sind. Lukas Lauermann fühlt sich – wie auch seine Beteiligungen an verschiedenen Projekten in der Vergangenheit eindrucksvoll zeigen – in den unterschiedlichsten Klangumgebungen bestens aufgehoben.
Egal ob im Pop (A Life A Song A Cigarette, Soap&Skin, Der Nino aus Wien), in der Weltmusik (Donauwellenreiter), im Experimentellen (Ritornell) oder im Jazz (im Duo mit Stephie Hacker), dem aus Niederösterreich stammenden Cellisten gelingt es stets, dem zum Erklingen Gebrachten seinen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken. So gesehen, ist die Erwartungshaltung im Hinblick auf sein Solo-Debüt dann doch eine etwas höhere als bei manch anderen Musikerinnen und Musikern. Man hofft auf ein musikalisches Erlebnis einer anderen Art und bekommt ein solches von Lukas Lauermann auch geboten.
Eine packende musikalische Reise
„How I Remember Now I Remember How“ zeichnet ein Bild eines abseits der gewöhnlichen Parameter innovativ denkenden Musikers, der seine ganz eigenen Vorstellungen auf kunstvollste und feinfühligste Art in einen gediegenen und ungemein vielschichtigen Klang zu übersetzen weiß. Der vor keinem Experiment zurückscheuende Cellist lädt die Zuhörenden ein, sich mit ihm auf eine Reise zu begeben, die auf faszinierende und zutiefst berührende Weise durch den weiten Raum der musikalischen Welt führt.
Seine stilistisch von der Kammermusik über die Klassik bis hin zur Neuen Musik reichenden und mit leichten Einflüssen aus dem Pop angereicherten Nummern und Skizzen legen tief liegende Gefühle frei, sie lösen Emotionen aus und pflanzen behutsam und in sanfter Melancholie, in Momenten aber auch über heftig aufrüttelnde Improvisationen atmosphärisch aufgeladene Bilder in die Köpfe der HörerInnen. Sie wachsen mit jedem Ton, mit jeder Melodie und formen sich zu dichten Spannungsbögen, die einen unweigerlich packen und nicht mehr loslassen.
Mit „How I Remember Now I Remember How“ ist Lukas Lauermann auf jeden Fall ein Album ganz besonderer Qualität gelungen, eines, das definitiv nicht unbemerkt bleiben wird. Es offenbart sich als ein Hörerlebnis voller Schönheit, großer Leidenschaft und packender Tiefe. Außergewöhnlich stark.
Michael Ternai
Lukas Lauermann live
27.08. lab30, Augsburg (GER)
07.09. p.m.k., Innsbruck
08.09. FAQ, Bregenzerwald
13.09. Scherbe, Graz
14.09. Vinzenz Pauli, St. Pölten
16.09. Take The A Train, Salzburg
20.09. Music Lab, Brünn (CZ)
21.09. Stadtwerkstatt, Linz
22.09. Kulturhofkeller, Villach
27.09. TAG, Wien
28.09. Raj, Klagenfurt
29.09. Container25, Wolfsberg
10.10. Arts Club, Margate (UK)
12.10. Tin Music and Arts (UK)
13.10. Kanepes, Riga (LIT)
02.11. Kulturforum, Berlin (GER)