LIL MAXINE – „A Little Girl’s Lovesongs“

Eine Sammlung fesselnder Songs gediegenen Klanges, genau mit einer solchen wartet die Formation LIL MAXINE – das neue Trioprojekt der Wiener Sängerin und Pianistin LISE HUBER – auf ihrem Debütalbum „A Little Girl’s Lovesongs“ auf.

Es geht auch ohne die großen, überbordenden Gesten und fern jedes großspurigen Pathos. Die Sängerin, Pianistin und Komponistin Lise Huber macht auf ihrem Debütalbum auf eindrucksvolle Art vor, dass man auch den ganz entgegengesetzten Pfad entlangschreiten kann. Die Wienerin lässt es auf „A Little Girl’s Lovesongs“ in keinem einzigen Moment ausufern, sie gibt sich in ihren Nummern zurückhaltend, leise, unaufgeregt und mitunter auch sehr zerbrechlich, und doch wirkt sie in jedem Moment verführerisch, geheimnisvoll und ausdrucksstark. Der in ein reduziertes, aber dennoch sehr detailreiches Klanggewand gehüllte Sound, den sie gemeinsam mit ihren beiden Mitmusikern Oliver Steger (Kontra- und E-Bass) und Konstantin Kräutler (Schlagzeug) zu Gehör bringt, ist ein überaus eleganter und gediegener, er geht in die Tiefe und weiß in einem wirklich hohen Maße zu berühren.

Musik mit Tiefgang und Gefühl

Musikalisch zeichnet sich die Linie auf „A Little Girl’s Lovesongs“ von leichten jazzigen Anleihen über das akustische Liedermachertum bis hin zum Pop. Eine Mischung, die zugegebenermaßen nicht ganz neu ist, aber dennoch mit vielen, vielen Überraschungen aufwartet und auch den Raum für unkonventionelle Zwischentöne lässt. Vor allem im Aufbau der einzelnen Nummern zeigt sich ein höchst eigenständiger Charakter. Lise Huber und ihre beiden Kollegen sind hörbar darum bemüht, die Spur des gängigen Songformats auch einmal zu verlassen und es grooviger, progressiver und vielschichtiger anzugehen. Dieser eigenwillige Zugang schafft viel Abwechslung und verhindert, dass die Musik ins Easy Listening und bereits tausendfach praktizierte Austauschbare abgleitet. Die Qualität bleibt durchgehend eine hohe, in den leisen, sanften und intimen Passagen ebenso wie auch in den etwas mehr verspielten.

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Lise Huber liefert mit ihrem Debüt „A Little Girl’s Lovesongs“ auf jeden Fall mehr als nur eine Talentprobe ab. Ihre Songs sind ereignisreich, spannend und im Stil sehr eigenständig. Sie gefallen, weil sie ihre eigenen Geschichten erzählen und genau deswegen auch auf angenehme Art aus dem Rahmen fallen.

Michael Ternai

 

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Lise Huber
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