LANIA – „Déjà Vu“

LANIA liefert mit ihrem Debüt „Déjà Vu“ (GLM/Soulfood) ein schönes Beispiel dafür, dass man für das musikalische Glück nicht an traditionellen Stilvorgaben festhalten muss. In der Musik der fünfköpfigen Band trifft Jazz der edlen Sorte auf die melodiebetonte Einfachheit des Pop – eine Mischung, die vielschichtiger und kunstvoller ist, als man es vielleicht erwartet. Dazu noch außergewöhnliche songwriterische Fähigkeiten und fertig ist ein Stück Musik, das begeistert.

Alle Achtung, das, was Lania auf ihrem Debüt musikalisch abliefern, ist nicht von schlechten Eltern: Das Quintett aus Tirol kredenzt seiner Hörerschaft nämlich Songs, die sich vom ersten Moment an ihren Weg in die Gehörgänge bahnen. Hier passt einfach alles. Die variantenreichen Melodien, die sanft umgarnen, die unter die Haut gehende und für wohlige Schauer sorgende ausdrucksstarke Stimme von Stefanie Fettner, das gesamte Songwriting an sich (das weit  mehr zu bieten hat als das Abspulen des üblichen Schema F-Formats), der warme Sound, der schlicht die pure Eleganz in sich trägt, und diese kunstvolle Unaufgeregtheit, die genau jene weiten atmosphärischen Räume schafft, in denen man sich ohne weiteres auch verlieren kann. Es ist vor allem die kunstvoll und unprätentiöse Art, mit der die Truppe alles in Einklang und Balance bringt, die in hohem Maße zu überzeugen weiß.

Lania spielt nicht, sondern schwebt

Die Musik von Lania, obwohl spieltechnisch auf herausforderndem Niveau, fließt richtiggehend, und das ohne banal vor sich her zu plätschern. Vielmehr als sich durch ihre Nummern zu spielen, scheint die fünfköpfige Combo durch diese regelrecht hindurch zu schweben, so leichtfüßig und fern jeder gekünstelten Anstrengung wirkt die musikalische Umsetzung der Kompositionen. Musikalisch zeichnen sich Stefanie Fettner  und ihre experimentierfreudigen Bandkollegen Bernd Haas (Gitarre), Alexander Goidinger (Piano), Walter Singer (Kontrabass) und Florian Baumgartner (Schlagzeug) ihren Weg durch den Jazz, Pop, Folk und das moderne Liedermachertum. Hin und wieder lässt Lania passend auch Samba-Rhythmen miteinfließen, die diese bestimmte beschwingte und vielschichtige Note ihres Gesamtsounds zusätzlich verstärken.

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Lania hat sich hörbar alle Mühe gegeben, ihre eigene musikalische Sprache, ihren eigenen Stil zu entwickeln. Mit Erfolg, wie sich zeigt. „Déjà Vu“  ist ein Album wirklich hoher Qualität geworden. Fern jedes Mainstreams transportieren die Songs des Tiroler Quintetts viel Gefühl und Tiefe, sie sind überaus abwechslungsreich und zeigen eine Qualität, die auch für die Zukunft hoffen lässt.

Michael Ternai

Termine:
23.10. Essbar, Mieders (AUT)
24.10. Altes Kino, Landeck (AUT)
25.10. Kulturbahnhof,  Radeburg (GER)
26.10. Jazzclub B-flat, Berlin (GER)
30.10. KOMMA, Wörgl (AUT)
02.11. Parkhotel Hall (AUT)
05.11. Kulturbühne Hinterhalt (GER)
06.11. Abseits, Freising (GER)
09.12. Cantina Vecchia, Innsbruck (AUT)

Foto Lania © Stephan Elsler

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