
Was Kompost 3 und das Trio Rom/Schaerer/Eberle bei allen ihren musikalischen Unterschieden gemein haben, ist ihr sehr offener, experimentfreudiger, moderner und von allem Scheuklappendenken befreiter Zugang zur Materie Jazz. Alles andere als im traditionellen Kontext agierend, haben sich die beiden Gruppen im Laufe der Jahre ihre ganz eigenen Klangsprachen entwickelt, solche, die vor allem in einer großen stilistischen Vielfalt ihren Ausdruck finden. Darüber hinaus zeigen sich die beiden Combos auch darin sehr talentiert, die Komplexität ihrer Musik in eine Art Gefälligkeit zu übersetzen.

Ebenso in der Rolle von Brückenbauern zwischen den verschiedenen Musikformen sehen sich Martin Eberle (Trompete, Flügelhorn), Benny Omerzell (Orgel, Fender Rhodes), Manu Mayr (Elektronik, Bass) und Lukas König (Schlagzeug, Samples), die vier Köpfe hinter der Band Kompost 3. Als Vertreter der jungen Generation im Außerkraftsetzen und Überwinden althergebrachter Denkmuster geschult, bewandert das Quartett mit großer Selbstverständlichkeit einen musikalischen Pfad, der es letztlich hin zu einem sehr eigenständigen und eigenwilligen Gesamtsound führt. Die zwischen Experiment und Gefälligkeit angesiedelten Stücke, die Kompost 3 entstehen lassen, erklingen innovativ, einfallsreich, vielschichtig, variantenreich und erfrischend undogmatisch, sie beinhalten genauso Elemente des Jazz, wie auch solche des Funk, des bombastischen Art Rock, der Klangkunst, des Trip Hop sowie des Minimal-Technos und verschiedener Formen von Club-Musik. Ein Mix, den man beim besten Willen nicht gängig bezeichnen kann. (mt)
Laub Records | Kompost 3