Josef Wagner`s Memory Control zu Gast im Blue Tomato

Der Bassist und Komponist Josef Wagner ist in der heimischen Musikszene schon lange kein Unbekannter. In den unterschiedlichsten Projekten, wie etwa der LA Big Band, tätig, beschloss der 1982 in Amstetten geborene Musiker 2009, es mit einer eigenen Band zu versuchen. Er gab ihr den Namen Memory Control und machte sich auch sogleich daran, seine eigene Vorstellung des Jazz zu verwirklichen. Er holte sich Clemens Salesny, Philip Jagschitz und Thomas Froschauer an seine Seite und begann Stücke zu schreiben, die sich nicht unbedingt den üblichen Konventionen des Jazz folgen sollten. Ein Vorhaben, das, hört man sich durch das im vergangenen Jahr erschienene Debüt-CD “The Wonderful Music Gives Happy You”, als überaus geglückt bezeichnet werden kann. Josef Wagners musikalischer Ausdruck ist einer sehr facettenreichen und vielschichtigen Natur, seine Kompositionen, die durch den Spielwitz seiner Mitmusiker mit viel Leben erfüllt werden, strotzen nur so vor Ideenreichtum, überraschenden Wendungen und experimentellen Ansätzen. Die nächste Gelegenheit Memory Control live zu erleben, gibt es am 15. März im Blue Tomato in Wien.

Was von dem Bassisten und Komponisten und seinen drei Kollegen Clemens Salesny (Saxophon, Bassklarinette), Philipp Jagschitz (E-Piano) und Thomas Froschauer (Schlagzeug) praktiziert wird, ist ein Sound, der nicht nur alleine die vielen Spielarten des modernen Jazz beinhaltet, sondern auch Elemente und Ansätze anderer Stile in sich hat, was natürlich auch auf Josef Wagners musikalische Vergangenheit zurückzuführen ist, hat er sich doch in verschiedenen Formationen doch schon in nahezu jedem musikalischen Umfeld, vom Rock über den Folk bis hin zur Weltmusik, versucht. Auch bei Memory Control blendet der Niederösterreicher alle möglichen Fragen stilistischer Natur komplett aus.

Seine Kompositionen sind Ausdruck einer großen eigenständigen musikalischen Vielfalt, welche sich genauso nährt aus Klangexperimenten, Improvisationen, kammermusikalischen und fast schon rockigen Andeutungen. Wiewohl nicht ganz mit der Tradition gebrochen wird, so wird diese dann doch in ein modernes Gewand zu hüllen. Was das Quartett besonders gut beherrscht, ist, dass es geschickt die Balance zwischen Komplexität auf der einen und einer gewissen Gefälligkeit auf der anderen Seite zu halten in der Lage ist. Memory Control fordern ihr Publikum auf, sich mit der Musik auseinanderzusetzten, sie halten aber auch immer den Zugang zu ihr offen. Die Stücke sind ganz ohne Zweifel anspruchsvoll, aber, und das ist das Schöne an ihnen, keineswegs kopflastig. Genau das Richtige also für Freunde des gediegenen und zu allen Seiten offenen Jazz. (mt)

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