
Was ist von dieser Band in den vergangenen Jahren nicht alles geschrieben worden. Sie sei höchst innovativ und in ihrer Art einzigartig, sie sei eine Gruppe von detailverliebten Klangforschern mit einem ausgeprägten Hang zur Perfektion, sie hätte dem Techno neues Leben eingehaucht und damit auch der Clubkultur im Allgemeinen. Elektro Guzzi haben als eine Band aus Österreich das geschafft, was vielen anderen heimischen Acts leider verwehrt bleibt, nämlich internationale Bedeutung zu erlangen. Das 2010 nach jahrelanger Arbeit erschienene selbstbetitelte Debüt schlug ein wie eine Bombe, präsentierten Bernhard Hammer (Gitarre), Jakob Schneidewind (Bass) und Bernhard Breuer (Schlagzeug), die drei Köpfe hinter diesem außergewöhnlichen Musikprojekt, doch einen vollkommen neuen und ungewöhnlichen Ansatz im Techno. Sie machten sich mit Hilfe des Produzenten Patrick Pulsinger selbst zur musikerschaffenden Klangmaschine. Alleine mit Gitarre, Schlagzeug und Bass erschufen sie, ganz ohne Zuhilfenahme eines Computers oder sonstiger elektronischer Spielerein, ihre ganz eigene Version tanzbarer Clubmusik.
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Abermals mit Pulsinger hinter den Reglern gelang Elektro Guzzi Ende 2011 mit „Parquet“ der nächste, international erneut mit Begeisterung aufgenommene Wurf. Mehr als noch auf seinem Debüt gehen Breuer, Schneidewind und Hammer in ihren neuen Stücken, die ganz ohne Schnitte und Overdubs direkt auf Tonband aufgenommen worden sind, minimalistisch und reduziert zu Werke. Das Dreiergespann verpasst seiner Musik dadurch etwas höchst Hypnotisches, etwas permanent Fließendes inne, eine faszinierende und fesselnde Nüchternheit. Was die Wiener in Perfektion zelebrieren, ist das Spiel mit dem nicht offensichtlich Wahrnehmbaren, aber doch körperlich Spür- und Erlebbaren. Dass dem tatsächlich so ist, davon kann man sich bei den beiden anstehenden Konzerten in Innsbruck und Steyr überzeugen. (mt)
Elektro Guzzi