Donauinselfest 2008

Ab 5. September verwandelt sich die Wiener Donauinsel drei Tage lang wieder einmal zum größten Festivalgelände Europas. Wie jedes Jahr besticht die Veranstaltung auch heuer mit einem umfangreichen musikalischen Programm. Stars der Veranstaltung sind unter anderem Deichkind, Shantel und Wir Sind Helden. Aber auch Fans der heimischen Musikszene kommen auf ihre Kosten.

Aufgrund der Europameisterschaft im vergangenen Sommer musste das Festival in diesem Jahr in den September verlegt. Auch heuer geben sich auf den zahlreichen Bühnen auf der Insel internationale Stars und heimischen Größen gegenseitig die Klinke in die Hand. Bereits der Eröffnungstag wartet mit einigen echten Highlights auf. So etwa Mono & Nikitaman. Das österreichische Duo braucht man mittlerweile nicht mehr großartig vorzustellen. Längst hat es in der deutschsprachigen Reggaeszene etabliert. Mit Musik aus Jamaika, der Schweiz, Österreich und Deutschland, Liedern von Roots-Reggae bis hin zum Dancehall, einmal politisch, dann wieder Partystimmung verbreitend, fesseln sie problemlos jedes Publikum. Ähnlich vielfältig präsentiert sich Binder & Krieglstein. Hinter diesem Projekt versteckt sich alleine Rainer Binder-Krieglstein. Der gebürtige Grazer war schon immer bekannt dafür, sich nicht auf einen einzelnes Genre zu beschränken, sondern verschiedenste Stile und Einflüsse zu einem Ganzen zu vereinen. So vermengt er dubbige Beats mit Pop, Jazz und orientalischen Klänge zu einem wilden tanzbaren Stilmix. Mit Fatima Spar & The Freedom Fries leistet anschließend eine der im Moment angesagtesten und erfolgreichsten Combos im Bereich des Jazz und der World Music ihren musikalischen Beitrag. Die aus der Türkei stammende Sängerin Fatima Spar zählt samt ihrer Band zu den Aushängeschildern  dieser Szene, und das nicht nur in Österreich, sondern auch international. Die Truppe zeichnet sich durch eine enorm tanzbare Version des Balkan-Swings aus. Headliner des Tages sind Wir sind Helden. Großartig vorzustellen braucht diese Band wohl mittlerweile wirklich nicht mehr. Drei Alben und unzählige Konzerte lang haben sie sich mit ihrem deutsprachigen Gitarren-Pop in die Herzen des Publikums gespielt.

 

Tag zwei knüpft genau dort an, wo der Vorabend geendet hat. Rockiger Pop steht auf dem Programm. Und mit Kreisky spielt sogleich auch eine Truppe auf, die diesen Stil wohl bestens beherrscht. Dem Quartett reichen schon ein Bass, eine Gitarre, ein Schlagzeug und ein Frontmann, um das Publikum in Bewegung zu versetzen. Ebenfalls nicht versäumen sollte man das Konzert des Bucovina Club Orkestar. Wer schon einmal einem Auftritt dieser Combo beiwohnen durfte, der weiß, dass es sich in der Regel um eine sehr schweißtreibende Angelegenheit handelt. Balkan-Klänge vom Allerfeinsten. Zum Abschluss rocken schließlich die deutschen Kettcar die FM4- Bühne.

 

Sonntags sollte man sich Miss Platnum nicht entgehen lassen. Die gebürtige Rumänin lebt in Berlin und vereint in ihrer Musik erfolgreich Balkan und HipHop-Einflüsse zu Ohrwurm-verdächtigen Melodien. Unbedingt einen Besuch abstatten sollte man DJ Shantel. Der Frankfurter Freestyle und Electronica-Künstler hat seinen ganz eigenen Stil kreiert. Traditionelle Balkan-Musik vermischt er mit eigenen Stücken, Blasmusik trifft auf Dub, melodiöse Roma-Balladen werden von stampfenden Beats durchbrochen und traditionelle Instrumente, wie Trompete und Akkordeon, werden in, den Floor zum Beben bringende, Electrobeats verwandelt. Letzter großer Höhepunkt des diesjährigen Donauinselfests ist das Konzert der Hamburger Chaoten Deichkind. Seit fast einer Dekade macht das Trio Deichkind bereits Europas Bühnen unsicher. Die Combo selbst versteht sich nicht als Hip-Hop sondern als TechRap-Formation, mischt daher Techno mit Rap und predigt Party, Alkohol und aufrührerisches Verhalten. Der passende Abschluss.(mt)

 

 

Donauinselfest 2008