Walther Soyka, eine prägende Figur des neuen Wienerlieds, ist am 26. März im Alter von 59 Jahren verstorben. Als herausragender Knopfharmonikaspieler bewegte er sich mühelos zwischen Tradition und Experiment, war Erneuerer des Wienerlieds und zugleich Wegbereiter neuer Klangwelten.
Soyka wurde als langjähriges Mitglied von Roland Neuwirths Extremschrammeln bekannt, mit denen er zwanzig Jahre lang tourte, zahlreiche Länder bereiste und über 1500 Konzerte spielte. Später setzte er mit Ho Rugg – an der Seite von Ernst Molden, Willi Resetarits und Gerhard Wirth – einen weiteren musikalischen Meilenstein. Das Album erhielt große Anerkennung, wurde für den Amadeus Award nominiert, und sein Titelsong wurde 2015 als bedeutendstes deutschsprachiges Lied ausgezeichnet.
Mit seinem Label Non Food Factory förderte Soyka fast drei Jahrzehnte lang Nachwuchskünstler:innen und prägte als Gründer von 13 Ensembles maßgeblich die Wiener Musikszene. Neben seinen Bühnenprojekten schrieb er Filmmusik und komponierte Kinderopern. Sein musikalischer Geist war offen, neugierig und kompromisslos – er verband die Wiener Schrammelmusik mit Improvisation, überschritt Genregrenzen und schuf neue Verbindungen zwischen den Künsten.
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Walther Soyka im mica-Interview
Walther Soyka (mica-Datenbank)
