AYMZ – „AYMZ“

Die Salzburger Sängerin und Musikerin AYMZ unterstreicht mit ihrer kürzlich auf “break them RECORDS” erschienenen, selbstbetitelten und bärenstarken EP, dass sie zu den interessantesten österreichischen Popkünstlerinnen der Gegenwart zählt.

AYMZ hat in der Vergangenheit schon einige musikalische Verwandlungen durchgemacht. Doch mit ihrer selbstbetitelten EP zeigt sie, dass sie ihre musikalische Sprache und ihren Stil endgültig gefunden hat. Die gebürtige Salzburgerin hätte gut und gerne das nächste austauschbare Popsternchen am österreichischen Musikhimmel mit glattgebügeltem und weichgewaschenem Sound sein können, doch diesen Weg wollte sie erfreulicherweise nicht gehen. Stattdessen zieht sie, wie man auf der neuen EP sehr schön hören kann, ihr eigenes Ding durch, das sich vor allem durch eine wirklich authentische Note auszeichnet.

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AYMZ war schon zuvor keine Musikerin, die sich in irgendeiner Form verstellt oder verbogen hat, doch gerade in den neuen Songs wird dieser Umstand auch wirklich spürbar. Ohne auf irgendwelche Geschmäcker anderer, mögliche Playlist-Einträge oder Chartplatzierungen zu schielen, lässt sie es ordentlich in Alternativ-Manier rocken. Und das auf eine wunderbar abwechslungsreiche und kantige Art und vor allem mit Charakter. Schon der Opener „Allerletzter Tag” punktet mit einer weiten musikalischen Range. Er startet leise und mit einem berührenden melancholischen Ton, entwickelt sich aber mit Fortdauer zu einer echten Abtanz-Nummer. Der Rest der EP bewegt sich anschließend fast ausschließlich im Hochenergiebereich. Nur eine Richtung, und zwar nach vorne, kennt der Track „Ich wär nicht mit mir befreundet“. Als ein echtes Riffmonster mit einem fast schon metalartigen Mittelteil und zugleich extrem hohen Ohrwurmfaktor zeigt sich der Song „Tilidin“. Und auch der Abschlusstrack „Gegen die Wand“ setzt auf ein angezogenes Tempo, einen fetten Sound und treibenden Beat.

Was alle Songs gemeinsam haben, ist ein extrem hoher Ohrwurmfaktor. Die Melodien und Refrains nisten sich sofort in den Gehörgängen ein und erzeugen Stimmung, dabei jedoch keineswegs oberflächlich, sondern auf eine wirklich anspruchsvolle Art.

Michael Ternai

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break them RECORDS