A Life, A Song, A Cigarette zu Gast im Chelsea

Schon nach dem ersten Auftritt im Wiener Gürtellokal Chelsea vor inzwischen mehr als sechs Jahren war klar, dass es sich hier um eine Band handelt, die ganz ohne Zweifel zu Höherem berufen war. Anfangs musikalisch noch etwas holprig unterwegs, waren es dann doch diese sich vom ersten Moment an in den Gehörgängen festsetzenden und mitreißenden Songs, welche die Wiener Formation schnell große Aufmerksamkeit zuteil kommen haben lassen. Heute, nach zwei erstklassigen Veröffentlichungen und unzähligen mitreißenden Auftritten bei namhaften Festivals, zählen ALASAC zu den erfolgreichsten  Aushängeschildern der österreichischen Folk-Szene. Die nächste Gelegenheit die Band, diesmal in Duobesetzung, live zu erleben, gibt es am 31. März im RAJ in Klagenfurt.

Mit dem 2009 erschienenen Album “Black Air” hat es das junge Quintett endgültig geschafft, sich an die Spitze österreichischer Gitarrenmusik-Kunst zu spielen. Das von Ken Stringfellow (The Posies, R.E.M.) produzierte Album begeisterte Kritiker wie Fans gleichermaßen, offenbart es doch eine vielschichtige und aufwändig inszenierte Mischung aus vorwärtstreibendem Gitarrenpop, episch-countriesken Klängen inklusive Pedal-Steel-Gitarren, R.E.M-Chören und bluesig-melancholischem Psychedelic-Pop. Während auf dem das Jahr davor veröffentlichten Debüt “Fresh Kills Landfill” noch starke Bright Eyes-Assoziationen zu vernehmen waren, war es der Wiener Band durch clevere Arrangements und verbessertes Songwriting gelungen, derartige Referenzen vergessen zu machen.

Kein Wunder also, dass viele Experten A Life, A Song, A Cigarette durchaus auch das Potential für eine internationale Karriere bescheinigen. Wie kaum eine andere heimische Combo versteht es die fünfköpfige Truppe Lieder zu schreiben, die trotz ihrer Verspieltheit und Vielschichtigkeit niemals das Ziel aus den Augen verlieren und sofort ins Ohr gehen. Da wechseln sich Pop und Folk in Sekundentakt ab, spröde akustische Gitarren treffen auf verspielte Keyboardmelodien und über allem thront ein unter die Haut gehender mehrstimmiger Gesang.

Für die Kompositionen hauptverantwortlich zeigt sich Sänger Stephan Stanzel, der es ausgezeichnet versteht, mit seiner zerbrechlich klingenden Stimme, den Songs einen sehr individuellen melancholischen Charakter zu verleihen. Wie weit der Bandleader und seine Kollegen Martin Knobloch, Hannes Wirth, Lukas Lauermann und Daniel Grailach inzwischen gelangt sind und welch Anerkennung sie inzwischen allerorts genießen, untermauern beeindruckende Konzerte als Vorband solcher internationalen Größen wie Jason Molina, Two Gallants, Shout out Louds und The New Pornographers.

Das Konzert im Klagenfurter RAJ bietet Fans und allen, die es noch werden wollen, nun die Gelegenheit, sich die Band einmal in abgespeckter Form als Duo zu Gemüte zu führen. (mt)

ALASAC © Andreas Jakwerth

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