Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll – THE CRISPIES im mica-Porträt

Wien sprüht zurzeit nur so vor neuen Bands und eine, die besonders heraussticht, ist die Pop-Rock-Band THE CRISPIES. Die vierköpfige Gruppe veröffentlichte im letzten Jahr ihre Debüt-EP „Pearl“ (Seayou Records) und kann sich vor Groupies nicht mehr retten – obwohl sie noch ein Geheimtipp ist, kann man sie wahrscheinlich bald nicht mehr als solchen bezeichnen.

Tino Roman (Gesang), Rob Wolfe (Gitarre), Bruno Marcus (Bass) und Peter Ferdinand (Drums) sind die Gesichter von The Crispies. Ihr Sound wird gerne mit dem der Arctic Monkeys verglichen, aber The Crispies sind wilder und rockiger. Tatsächlich lassen es die vier Jungs sehr gerne krachen, wie man in ihrem Musikvideo zu „Bad Blood“ sehen kann. Nackte Frauen mit Pasties, kaputte Fernseher, eine typische Rockstar-Party: So übermittelt die Band in dem Video ihr Image. Die Musik, die sie macht, passt aber auch dazu – sie ist dirty, vollkommen verrückt und ausgelassen, ein richtiger Drogenrausch.

Pop-Rock mit Grunge gewürzt

Bild The Crispies
The Crispies (c) Pressefoto

Rein von der Musik her kann man The Crispies eindeutig in das Genre Indie/Alternative Pop/Rock einordnen, aber das Image, welches sie auf ihrer Facebook-Seite vermitteln, wandert mit jedem Foto, das man sehen kann, in die Grunge-Richtung. Ob das alles nur Imagemacherei ist oder nicht, ist schwer zu sagen: In einem Interview mit cityandlife.at spricht sich nur der Bassist für Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll aus, seine Bandkollegen bezeichnen besagten Lebensstil als „große Lüge“. Eines ist aber sicher: Das Quartett weiß, was wilde Partys sind – und vor allem, dass hübsche Mädchen dabei nicht fehlen dürfen. Man könnte also sagen, dass die Band in gewisser Weise ein Rockstar-Leben führt, nur ohne Drogen und statt mit Rock ‘n’ Roll gibt es dabei Indie/Alternative Pop/Rock.

Weg vom Image, hin zur Musik: In klassischer instrumentaler Bandaufstellung mit Gitarre, Bass, Drums und Gesang machen die vier eine Mischung aus Pop und Rock, die vor allem durch die kaum singende, sondern mehr rufende Stimme getragen wird. Teilweise bauen sie ein paar Rock-‘n’-Roll-Elemente ein, um die Stimmung zu beeinflussen. Tino Roman lässt sich beim Singen sicherlich vom Punk beeinflussen, wobei man die Musik an sich nicht als „Punk“ bezeichnen könnte. So ist der musikalische Part der Crispies ein gut durchmischter Smoothie aus Pop, Rock, Rock ‘n’ Roll und Punk – was will das Herz mehr?

Die neue Generation an Bands hat viel zu bieten und The Crispies sind ganz vorne dabei. Image, Musik und Auftreten ergeben bei den vier Jungs ein stimmiges Gesamtpaket, das nostalgisch an die Zeiten des Punks bzw. Grunge denken lässt. Für Rock- und Pop-LiebhaberInnen ist die Band ganz sicher kein Geheimtipp mehr, man kann gespannt sein, wie sie sich in den nächsten Jahren macht.

Antonia Seierl

Links:
The Crispies (Facebook)