Musikalische Virtuosität im Wandel: Einfluss der Gesellschaft und Medienveränderung auf die Popularmusik

Wie sieht es nun aus mit der musikalischen Virtuosität in der heutigen schnelllebigen Medienwelt? Ist eine Auseinandersetzung mit anspruchsvoller Musik abseits des Popmainstreams überhaupt möglich? Wie und in welcher Form stößt jemand auf die Musik, die nicht im kommerziellen Radio rauf und runter gespielt wird? Generell, was macht eine/n MusikerIn in seinem /ihren Schaffen virtuos? Einige der Fragen, welchen Autor Markus Preissl in seinem Buch „Musikalische Virtuosität im Wandel: Einfluss der Gesellschaft und Medienveränderung auf die Popularmusik“ (Tectum Verlag) nachzugehen versucht.

Musikalische Virtuosität in der heutigen Medienwelt, können diese beiden Aspekte eigentlich miteinander einhergehen? Anspruchsvolle Stücke und Werke, die in ihrer Spiellänge nicht auf dreieinhalb Minuten limitiert sind, bedürfen der Aufmerksamkeit des/der ZuhörerIn, sie benötigen Zeit. Diese wird der Musik aber von den Medien und deren Rezipienten kaum mehr gegeben. Die musikalische „Virtuosität“ spielt sich in den meisten Fällen, und das besonders abseits des Bereichs der Popularmusik, in von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommenen Nischen statt. Das Phänomen der „Virtuosität“ wird meistens mit der Klassik oder dem Jazz assoziiert. In der Popmusik herrschen andere Beurteilungskriterien, etwa technische Weiterentwicklung der Produktionsmittel, vor. Hier hält der Produzent, nicht so sehr der/MusikerIn, das Heft in der Hand.

Autor Markus Preissl spricht in seinem einleitenden Statement aufgrund der derzeitigen Entwicklung gar von „einem drohenden Verlust des Künstlerischen“. Wie ist die aktuelle Musikentwicklung also zu bewerten? Markus Preissl zieht für sein Buch vor allem empirische Erhebungen aus Deutschland und Österreich  heran, welche er mit eigenen Untersuchungen vereint. „Musikalische Virtuosität im Wandel: Einfluss der Gesellschaft und Medienveränderung auf die Popularmusik“ versucht sich an einer modernen Deutung des Begriffs „Virtuosität. Das Buch gewährt dem/der LeserIn hochinteressante Einblicke in das gegenwärtige weltweite Musikdenken sowie in die aktuellen (Produktions-) Mechanismen, denen das heutige Musikschaffen unterliegt. (mt)

Der 1977 geborene Markus Preissl diplomierte in Komposition (Privatuniversität Konservatorium Wien) und Musikwissenschaft (zusammen mit Psychologie und Marketing an der Universität Wien), studierte einige Jahre Klavier (Jazz und Klassik) und ist als Allrounder sowie Multi-Instrumentalist tätig. Nebst Musikprojekten und diversen Unterrichtstätigkeiten u.a. am Vienna Music Institute (http://www.vmi.at) widmet er sich weiters dem Bereich der barrierefreien Musikförderung vor allem für Blinde und (seh-)behinderte Personen.

Musikalische Virtuosität im Wandel: Einfluss der Gesellschaft und Medienveränderung auf die Popularmusik
Autor: Markus Preissl
126 Seiten, Paperback
Tectum Verlag 2008
Preis: 24,90 €

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