Carinthischer Sommer: Uraufführung „Süßer Duft Polenta" von Franz Koglmann

In „Süßer Duft Polenta”, einem Auftragswerk des Carinthischen Sommers und der Stadt Udine, versucht der österreichische Jazzmusiker Franz Koglmann ein etwas anderes klangliches Bild von Italien zu zeichnen. Eines, welches mit den üblichen Klischees und Stereotypen, mit denen man das Mittelmeerland sonst assoziiert wird, recht wenig zu tun hat. Vielmehr versucht sich der vielfach ausgezeichnete Trompeter in seinem Programm an stilistischen Grenzgängen, an der hohen Kunst des Crossovers zwischen den unterschiedlichen Musiktraditionen. Zur Aufführung gebracht wird „Süßer Duft Polenta” von Franz Koglmann gemeinsam mit seinem hochkarätig besetzten Ensemble, bestehend aus Mario Arcari, Ed Renshaw und Attila Pasztor, am 5. August im Domenig-Steinhaus in Steindorf am Ossiacher See.

Franz Koglmann kann man getrost als einen echten musikalischen Freigeist bezeichnen. Ihn einer bestimmten stilistischen Kategorie zuzuschreiben, ist eigentlich nicht möglich. Dafür tanzt der 1947 in Mödling geborene Ausnahmeinstrumentalist und Komponist einfach auf zu vielen Hochzeiten. Beheimatet fühlt sich der Trompeter und Flügelhorn-Virtuose, wie seine zahlreichen Projekte belegen, vor allem an den Schnittstellen zwischen den einzelnen zeitgenössischen Musikgattungen. Egal ob nun im Jazz, in der Improvisation, in der Neuen Musik oder in der Avantgarde, der unter anderem mit dem begehrten Hans Koller Preis ausgezeichnete Musiker versucht in seinem Spiel, Brücken zu schlagen, stilistische Grenzen außer Kraft zu setzen, um etwas völlig Neues und etwas Außergewöhnliches zu schaffen. Aufgrund dieser einzigartigen Fähigkeiten ist es also nicht wirklich verwunderlich, dass er in seinem Fach auch international zu den gefragtesten Musikern zählt.

Vielfach findet Franz Koglmann seine Inspiration in literarischen Vorlagen. Ebenso auch in seinem vom Carinthischen Sommer und der Stadt Udine in Auftrag gegebenen Stück „Süßer Duft Polenta”, das bei Pier Paolo Pasolinis friulanischen Dialektgedichten seinen Ausgangspunkt nimmt. Gemeinsam mit seinen namhaften Mitmusikern Mario Arcari (Oboe / Englischhorn), Ed Renshaw (Gitarre) und Attila Pasztor (Violoncello) unternimmt Franz Koglmann den Versuch, sich von der klischeebehafteten Ästhetik, welche man üblicherweise mit Italien verbindet, zu lösen. Es soll musikalisch ein modernes, zeitgenössisches und kunstvolles Bild des Nachbarlandes skizziert werden. Man darf gespannt sein. (mt)

 

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