VAGUE – “Tempdays” EP

Die 1990er feierten in den letzten zwei Jahren nicht nur in der Modewelt ein großes Comeback. Grunge, Garage Rock und Lo Fi wurden auch wieder an populär. Natürlich haben sich auch neue Bands gefunden, die jenen Genres frisches Leben einhauchen wollen. VAGUE ist der neueste Spross eines schon mehr als 20 Jahre alten Baumes. Das Quintett aus Wien und Berlin zeigt auf ihrer ersten EP “Tempdays”, dass sie den Spirit der alten Rocker in sich tragen.

Gitarren spielen die erste Geige

Dies äußert sich vor allem durch ihre offensichtliche Liebe zu ihren Instrumenten. Diese sind vorzugsweise Gitarren, die ohne große Kompromisse im Vordergrund stehen. Da werden sogar die Stimmen etwas leiser gedreht, um den wahren Helden Vortritt zu lassen. Und wer glaubt, dass dadurch jedes Lied ziemlich gleich klingt, irrt sich gewaltig. Natürlich haben sie aber einen starken gemeinsamen Nenner: Leichtfüßigkeit. Diese zeigt die Art zu singen, die zwischen künstlich-gelangweilt und sanft-melodisch hin und her pendelt. Wenn die Songs einen starken Höhepunkt haben, darf die Stimme diesen nicht auskosten und sich theatralisch ergießen. Nur die Gitarren steigern sich und entgleisen schon mal.

Leichtfüßig zeigen sich auch die Melodien, die einen gewissen Ohrwurmcharakter haben. Vor allem “Vain City” und “Nothing Again” gehen nicht mehr aus dem Kopf. Dabei ist “Vain City” eher ein süßer “Ohne Sorgen”-Track, der nicht umsonst die erste Single der Band ist. “Nothing Again” erinnert an den frühen Post Punk von Bands wie Joy Division oder The Cure, als noch die Gitarren die Basslinie überstimmten. Nur die Stimme passt nicht in diesen Vergleich, da ihr Dramatik oder Theatralik fehlt. Sie ist eher ein Mittel zum Zweck oder weiteres Instrument, dass die Songstruktur auszugleichen versucht.

Karrierestart mit großer Tour

Neben “Vain City” muss aber vor allem “Black Sheep” lobend erwähnt werden. Dieser Song, der nur aus einer Zeile und deren Variationen besteht, vereint das Beste aus Post Punk und Moderne. Alle Gitarren sind auf andere Weise verspielt und agieren scheinbar eigenständig, um auf der Songebene zu einem harmonischen Ganzen zu werden. Die Atmosphäre ist eher melancholisch, aber dahinter steht eine starke, treibende Energie.

Ob die Fünf auch auf der Bühne einen energetischen Auftritt hinlegen oder es eher cool angehen lassen, davon kann man sich in den nächsten Monaten selber ein Bild machen. Denn VAGUE gehen auf Tour und das nicht nur in Österreich. Am 19.12 kann man sie noch in Wien bewundern, bevor sie unter anderem nach Frankreich und Deutschland aufbrechen.

Anne-Marie Darok

Erhältlich ist “Tempdays” ab 16. Jänner.

Live:
19.12. Wien – Nachtasyl (A)
14.02. – Solingen (D)
15.02. – Paris (F)
17.02. – Lüneburg (D)
18.02. – Hamburg (D)
20.02. – Leipzig (D)
21.02. – Berlin (D)
23.02. – Maastricht (NL)
24.02. – Tilburg (NL)
25.02. – Brighton (GB)
26.02. – London (GB)
27.02. – Köln (D)
28.02. – Giessen (D)

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