Filou – Show

Filou, der neueste Acts aus dem Hause Problembär Records, legte dieser Tage mit „Show“ ein Erstlingswerk vor, das schon nach dem ersten Mal Durchhören so richtig zündet. Wieso? Weil die Band rund um Sänger und Texter Lukas Meschik einfach ein Händchen für spannendes Songwriting zeigt. Was die vierköpfige Truppe auf ihrem Debüt bietet, sind insgesamt 18 Tracks britischer Färbung in der Tradition von The Smiths, poetisch angehauchte, nachdenkliche und in deutscher Sprache gehaltene Texte sowie viel Abwechslung.

Trotz aller Melancholie und Nachdenklichkeit, welche den Texten von Lukas Meschik – zuletzt als Autor für sein Buch „Anleitung zum Fest” (Luftschacht Verlag) gefeiert – innewohnen, erklingt die Musik von Filou im Gesamten doch erstaunlich lebendig. Was vermutlich damit zusammenhängt, dass die Band – neben dem Frontmann Meschik gehören dieser auch Christoph Kornauth, Kaspar Dziurdz und Gerhard Bergauer an – sich in Sachen Songwriting ungemein abwechslungsreich und facettenreich zeigt. Die instrumentale Kombination aus Gitarre, Bass, Piano und Schlagzeug wird hier von ruhigen, fast schon balladesken Stücken über modernes Liedermachertum bis hin zu treibenden Indierock-Nummer mit Punkeinschlag sehr weit interpretiert. Wiederholungen gibt es trotz der insgesamt 18 (!) Tracks erfreulicherweise keine, was den Spannungsbogen auch vom ersten bis zum letzten Ton konstant aufrecht erhält.

Mit der vom Label Problembär Records getroffenen Zuschreibung, es handle sich bei Filou um eine Wiener Version der legendären britischen Formation The Smiths, liegt man nicht ganz falsch, ruft der Vierer in Sachen stilistischer Ausrichtung und Melodieführung in machen Momenten doch tatsächlich Assoziationen mit der Band des jungen Morrisey hervor. Doch die vier Musiker bringen glücklicherweise genügend eigene Ideen mit ein, was in einem vollkommen eigenständigen Gesamtsound auf wunderbare Weise seinen Ausdruck findet. Beeindruckend ist auch, wie unaufdringlich und ohne viel Pathos Filou an die Sache herangehen, womit die Gefahr, sich in den Untiefen des Mainstream-Pops zu verlieren, zu keinem Moment entsteht.

Lukas Meschik und seine Kollegen liefern eindrucksvoll ein weiteres Beispiel dafür ab, dass auch hierzulande talentierte und viel versprechende Musiker/Innen mit einem enormen Potential am Werken sind, die es verstehen, hervorragende Songs zu schreiben und ihr Publikum zu begeistern wissen. Wer sich also für anspruchsvollen, tiefsinnigen und höchst abwechslungsreichen Indierock begeistern kann, sollte „Show“ auf jeden Fall einer intensiven Hörprobe unterziehen. Es lohnt sich. (mt)

 

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