
Netnakisum blickt inzwischen auf eine über sechsjährige Geschichte zurück. 2004 von Hermann Härtel jun. (1.Geige), Magdalena Zenz (2.Geige), Marie-Theres Härtel (Bratsche) und Linde Härtel (Cello) gegründet, setzt sich das Quartett das Ziel, das bereits vorhandene Tanzmusikrepertoire einer Art Erneuerung zu unterziehen. Die Volksmusik, wie man sie kennt, sollte aus ihrem engen traditionellen Korsett befreit und mit anderen Musiken und Stilen aus allen Ecken der Welt zusammengeführt werden. Quasi eine Art unkonventionelle Brauchtumspflege.
Die von ihrem Musikverständnis her sehr offene Truppe zeigt keinerlei Berührungsängste und beweist Mut zum Risiko. Die vier MusikerInnen bedienen sich aus dem überaus reichen Fundus asiatischer Klänge, genauso wie aus dem traditionellen Liedergut Südamerikas und Europas. Unkonventionell wie man dem Eigenverständnis nach ist, wird gejodelt und geschrammelt was das Zeug hält, Geigen werden schlicht und einfach zweckentfremdet und zu einer Gitarre oder Zither umfunktioniert, je nachdem wie es die Stücke verlangen. Stilistisch setzt sich das Quartett sowieso keine Grenzen. Mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit tätigen Netnakisum Ausflüge in andere Musikgenres wie etwa Jazz, Rock, Funk oder den irischen Folk.
Netnakisum – Spider Dreams by mica

2006 dann der erste Besetzungswechsel. Hermann Härtel jun. verlässt Gruppe und wird an seiner Position der ersten Geige durch Magdalena Zenz ersetzt. Zum Ensemble neu hinzustößt Johanna Kugler an der 2. Geige. Ein Jahr darauf erfüllen sich die vier Musikerinnen mit ihrem ersten Album einen langehegten Traum. Auch die Kritiker des Landes zeigen sich von der Qualität des Outputs begeistert und feiern das Erstlingswerk mit Lobeshymnen ab. Wiederum folgen zahlreiche Auftritte im In- und Ausland, wie etwa im Radiokulturhaus Wien, im Porgy&Bess, beim Donauinselfest Wien, im Konzerthaus Wien, im Orpheum Graz, beim Tollwoodfestival in München, in Portugal, in der Schweiz, in Deutschland und in Irland.

Nur wenig später beginnt für die Gruppe eine „neue Ära“. Johanna Kugler verlässt mit Jahresbeginn die Gruppe und aus dem Quartett wird ein Trio. Die Trennung, so wird betont, ist freundschaftlich abgelaufen. Das erste Album im Trioformat eingespielte Album erscheint im April 2011 und trägt den Titel “Das Geheimnis der Alpenstube”(Geco). Am selben Tag starten Netnakisum auch eine ausgedehnte Tour durch den deutschsprachigen Raum. (mt)
Fotos: J. Wessely
http://www.netnakisum.at