Egal, ob als Schlagzeuger, Komponist oder Produzent – Wolfgang Reisinger ist mittlerweile sowohl aus der heimischen wie auch aus der internationalen Jazzszene so gut wie überhaupt nicht mehr wegzudenken. In diversesten Formationen und Konstellationen, von der Big Band bis hin zum Solo-Set, widmet sich der umtriebige Künstler auch nach knapp 40 Schaffensjahren im Musikgeschäft stets neuen Herausforderungen. In Trio Music(s) lädt der Schlagzeuger Jazzliebhaber zu zwei sehr unterschiedlichen Programmen, die verschiedene Facetten seines musikalischen Denkens vorführen: Free for What? und Triple Image. Den ersten Teil Free for What? bestreitet Reisinger in der Alten Schmiede in Wien am 4. Jänner mit der Kontrabassistin Gina Schwarz und dem New Yorker Saxophonisten Andy Middleton, den zweiten Teil Triple Image ebendort am 3. Februar mit dem Trompeter Franz Hautzinger und dem Bassisten Raphael Preuschl.
Spricht man von Wolfgang Reisinger, so spricht man von einem der versiertesten und anerkanntesten Schlagzeuger, die hierzulande am Werken sind. Auch im Ausland geniest der enorm vielseitige Musiker inzwischen einen hervorragenden Ruf. Ihn einer bestimmten Kategorie zuzuordnen, ist nahezu unmöglich. Dafür tanzt er schlicht und einfach auf zu vielen Hochzeiten. So bewegt sich der Schlagzeuger ständig im Spannungsfeld zwischen den verschiedensten musikalischen Welten, die er durch sein Spiel in Verbindung zu bringen versucht. Der Trompeter fühlt sich im zeitgenössischen modernen Jazz genauso beheimatet wie in den traditionellen Spielformen. Egal mit welchem Ensemble er auch auf der Bühne steht, durch sein ungemein facettenreiches Spiel dem Gesamtwerk seinen unverwechselbaren Stempel aufzudrücken.
Wie nur wenige versteht es der zu allen Seiten offene Schlagwerker technische Perfektion und spielerische Leichtigkeit in Einklang zu bringen. Wer den Wiener von anderen Projekten her kennt, der weiß, dass er jederzeit in der Lage ist, der Rhythmussektion eines Ensembles zusätzliches Leben einzuhauchen. Reisinger ist kein Musiker, der sich dezent im Hintergrund hält. Vielmehr versucht er durch das Ausschöpfen aller Möglichkeiten seines Instrumentariums und der stetigen Erweiterung seines Repertoires, dem Dargebrachten auch seinen Stempel aufzudrücken. Welche Stellung der Schlagzeuger hierzulande inzwischen einnimmt, zeigt alleine schon die Tatsache, dass ihm im vergangenen Jahr der begehrte Hans Koller Preis in der Kategorie Musiker des Jahres verliehen worden ist.
Im Rahmen der zweiteiligen Konzertreihe Trio Music(s) begibt sich Wolfgang Reisinger in zwei unterschiedlichen Formationen einmal mehr auf eine abwechslungsreiche Entdeckungsreise durch die Welt des freien Spiels. Zunächst unter dem Titel Free For What? gemeinsam mit der österreichischen Kontrabassistin Gina Schwarz und dem New Yorker Saxophonisten Andy Middleton. Hier werden es kurze prägnante Themen sein, die die Richtung vorgeben und aus welchen sich in Folge im freien Zusammenspiel in neuen musikalischen Kontexten aufgehen sollen. Eine Lehrstunde in Sachen experimentellem Freejazz bietet der Schlagzeuger gemeinsam mit dem Trompeter Franz Hautzinger und dem Bassisten Raphael Preuschl am zweiten Konzertabend, welcher unter dem Titel Triple Image läuft. (mt)