Nein, zur großen Neuerfindung des Rock fühlen sich die vier Jungs von THIRTEEN DAYS nicht berufen. Und warum sollten sie auch? Worum es der Kärntner Band geht, ist, an dem was sie tut, Spaß zu haben. Und diesen haben Roman Mischitz, Patrick Freisinger, Alex Hitthaler und Tommy Hlatky hörbar auch dieses Mal gehabt. “Goodbye to Yesterday” (Sissi Records), so der Titel des mittlerweile dritten Albums von THIRTEEN DAYS, zeigt sich einmal mehr als eine überaus gelungene Alternative-Rock-Version mit Popschlagseite, was bedeutet, viel Power und Energie, Hooklines, die wirklich in den Ohren hängen bleiben, gekonntes Songwriting, das den Nummern doch eine gewisse Langlebigkeit verleiht, und eine richtig fette Produktion, die keinen internationalen Vergleich zu fürchten braucht.
Thirteen Days ist eine Band, die nicht lange braucht, um auf den Punkt zu kommen. Ihre Songs, so auch die neuen, gehen ohne große Spielerein gleich von Beginn an richtig los. Und das noch dazu auf eine ausgesprochen feine Art. An ihren Instrumenten beschlagen, lassen die vier Kärntner Roman Mischitz (Gesang, Gitarre), Patrick Freisinger (Bass, Gesang), Alex Hitthaler (Gitarre, Gesang) und Tommy Hlatky (Schlagzeug) eigentlich nie wirklich einen Zweifel aufkommen, wo sie musikalisch verwurzelt sind und wer einst ihre Idole waren. Es ist der mit der Attitüde des Punk aufgeladene Indierock mit der Nähe zur Popmusik der Marke Blink 182 und Donots, den Thirteen Days verwirklichen. Natürlich tut das der Vierer mit der notwendigen Distanz zu den genannten Bands, die eigenen Ideen sind da und auch das Wissen, diese in wirklich funktionierende und mitreißende Nummern zu übersetzen.
Was zudem beeindruckt, ist die erfrischend unkonventionelle und authentische Herangehensweise der Kärntner. Bei Thirteen Days wirkt nichts aufgesetzt, gekünstelt oder gespielt, und diese Ehrlichkeit spürt und hört man. Interesse, in irgendeiner Form irgendwelchen angesagten Trends nachzustellen, zeigen die Roman Mischitz und seine Kollegen in keinem Moment. Vielmehr ziehen sie in aller Konsequenz ihr ganz eigenes Ding durch. Hinzu kommt auch, dass trotz der starken und sauberen Produktion, für die sich Chris Dugan, der Producer von Green Day verantwortlich zeigt, die Songs immer noch Ecken und Kanten aufweisen und sich damit erfreulicherweise weiterhin weit außerhalb des Mainstreams positionieren.
„Goodbye to Yesterday“ ist auf jeden Fall ein Album geworden, an dem die Fans der Band mit Sicherheit große Freude haben werden. Die Jungs von Thirteen Days zeigen keine Schwächen und tun genau das, was sie am besten können: in richtig schöner Manier abrocken.
Michael Ternai
Thirteen Days on Tour
20.09. ((stereo)), Klagenfurt (A)
27.09. Bergwerk, Neusiedl (A)
03.10. Weekender, Innsbruck (A)
16.10. Railway, Winchester (UK)
17.10. Winchester Gate, Salisbury (UK)
18.10. The Factory, Manchester (UK)
21.10. Hoxton Underbelly, London (UK)
22.10. Joiners, Southampton (UK)
23.10. Deebee`s, Winsford (UK)
24.10. Cellar, Boscombe (UK)
25.10. Brunswick, Gloucester (UK)
07.12. Rockhouse, Salzburg (A)