
Alexander und Konstantin Wladigeroff sind Paradebeispiele für Musiker, die in ihrem Schaffen stets versuchen, Brücken zu schlagen. Sei es nun zwischen den unterschiedlichen Stilen oder auch den verschiedenen Klangtraditionen. Im Jazz ausgebildet und in Bulgarien aufgewachsen war die musikalische Richtung, in welche sie sich beiden in Folge bewegen würden, quasi vorgegeben. Die traditionelle Musik des Balkans war für die Gebrüder genauso zur Heimat geworden, wie der europäisch geprägte Jazz. Als Kenner der beiden Spielformen machten sich Alexander und Konstantin Wladigeroff daran, aus dem musikalisch doch Entgegengesetzten etwas Einheitliches zu formen, Elemente der beiden Stile in einem Gesamtsound zusammenzufassen.
Wie sich heute zeigt, ist es ihnen vortrefflich gelungen. Mehr noch, die beiden verstehen es, wie nur wenige andere, über die Musik durch ihre unbändige Spielfreude die pure Lebensfreude zu vermitteln. Fast unvergleichlich leichtfüßig zwischen den verschiedenen Polen hin und her wandelnd, entzünden Alexander und Konstantin Wladigeroff ein klangliches Feuerwerk, das bunter und farbenfroher nicht sein kann.
Gemeinsam mit ihrer Schwester Ekatarina Wladigeroff und dem Saxophonisten Vladimir Karparov versuchen die beiden ihre Idee eines vielschichtigen und stileübergreifenden Sounds auf eine nächsthöhere Ebene zu heben. Allesamt virtuos an den Instrumenten, machen sie sich im Quartett daran, die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Spielformen vollends verschwimmen zu lassen. Erlaubt ist alles, Ausflüge in den Jazz genauso, wie solche in vielen Klangtraditionen Südosteuropas. Was am Ende entstehen wird? Davon darf man sich beim Konzert in Graz überraschen lassen. (mt)