Sofa Surfers zu Gast im U4

Sie zählen ohne Zweifel zu den bedeutendsten und international erfolgreichsten Vertretern der heimischen Musikszene, die Elektronik- und Downbeat-Pioniere Sofa Surfers. Dass die sechsköpfige Wiener Formation immer noch zu großen Taten fähig ist, bewies sie mit ihrem im vergangenen Jahr erschienenen und von den Kritikern und Fans einmal mehr begeistert aufgenommenen Album „Blindside“. Am 26. Mai gastiert die Truppe in der Wiener Discothek U4.

Gut Ding braucht Weile, heißt es ja so schön. Ganze fünf Jahre haben sich Wolfgang Frisch, Michael Holzgruber, Markus Kienzl, Wolfgang Schlögl, Timo Novotny und Emmanuel Obeya für ihr sechstes Studioalbum Zeit gelassen. Doch das Warten hat sich gelohnt, denn mit „Blindside“ ist der Wiener Truppe abermals ein mehr als starkes Stück Musik gelungen. Wie schon bei vorangegangenen Scheiben, ist es den Sofa Surfers auch diesmal gelungen, einen weiteren Entwicklungsschritt zu setzen. Anstatt einen zweiten Aufguss von ihrem erfolgreichen selbstbetitelten „roten“ Album aus dem Jahre 2005 abzuliefern, machte sich die sechsköpfige Truppe einmal mehr daran, ihren Sound einer Überarbeitung zu unterziehen.

Vorhersehbar klangen die Sofa Surfers ja noch nie, doch was sich schon zum damaligen Zeitpunkt hörbar andeutete, findet in den neuen Songs seine vorläufige Vollendung. Die Band, die einst im Spannungsfeld zwischen Elektronik, Breakbeats und Soul zu werken begann, ist nach Jahren der stilistischen Weiterentwicklung bei ihrer ureigenen und minimalistisch gehaltenen Interpretation von elektronischer (Post-)Rockmusik angelangt (“Alternative-Trip-Rock”).

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Mehr noch als auf den bisherigen Alben stehen tiefe, treibende Bässe und rockig verzerrte  Gitarren im Vordergrund. In den neuen Songs zusätzliche Akzente setzt der 2005-dazugestoßene und inzwischen zur Stammbesetzung zählende Sänger Mani Obeya, der mit seinem druckvollen und zugleich soulig angehauchten Gesang den Gesamtsound der Band um weitere spannende Facetten erweitert. Insgesamt ist „Blindside“ ein sehr atmosphärisches Album geworden, dessen Spannungsbogen besonders durch den ständigen Wechsel zwischen ruhigen, fast hypnotisch wirkenden Momenten und heftigen, sich stetig steigernden gitarrendominierten Passagen aufrecht erhalten wird.

Besonders auf der Bühne entfaltet die Musik der Sofa Surfers ihre volle Wirkung. Nicht umsonst zählt die Truppe rund um Wolfgang Schlögl zu den besten österreichischen Live-Acts.  Wer die durch die Bank starken Nummern von „Blindside“ also live erleben will, sollte sich das anstehende Konzert auf keinen Fall entgehen lassen. (mt)

Foto: Gerald Schober