Georg Vogel trifft auf Lukas Kranzelbinder

Ein Abend ganz im Zeichen der hohen Kunst der Improvisation steht am 22. Mai in der Wiener Ruprechtskirche auf dem Programm. Zu Gast sind mit dem Pianisten Georg Vogel und dem Bassisten Lukas Kranzelbinder zwei zu den hoffnungsvollsten Vertretern der jungen heimischen Jazzszene zählende Musiker, die sich gemeinsam im Duoformat im Rahmen des Konzertabends daran machen, im freien Spiel die Grenzen des Jazz neu auszuloten.

Georg Vogel und Lukas Kranzelbinder zählen zu jenen aufstrebenden jungen Talenten der heimischen Jazzszene, die aufgrund ihrer spielerischen Virtuosität auf dem besten Weg sind, sich in dieser auch langfristig zu etablieren. Was bei der Vielzahl an wirklich exzellenten MusikerInnen hierzulande mit Sicherheit kein leichtes Unterfangen darstellt.

Das Spannende am  Zusammenkommen dieser beiden exzellenten Jazzmusiker ist, dass man beim besten Willen im Vorhinein nicht wirklich voraussagen kann, welche Richtung sie gemeinsam  musikalisch, wie auch stilistisch einzuschlagen gedenken. Hier sind zwei Musiker am Werken, die sich von traditionellen Jazzinterpretationen, obwohl sie diese ohne Zweifel meisterhaft beherrschen, einfach loslösen wollen, die gänzlich neue Wege beschreiten und ihr Glück dabei besonders im musikalischen Dialog suchen. Und zwar in einem, der sich nicht an dem engen Korsett des Festgeschriebenen orientiert. Improvisation heißt das Zauberwort.

Was die beiden jungen Jazzer neben ihrer spielerischen Virtuosität noch auszeichnet, ist ihr ausgeprägtes Verständnis dafür, unterschiedlichste Ansätze unter einen gemeinsamen Hut zu bringen. Es geht den beiden ungemein experimentierfreudigen Musikern in ihren zahlreichen Projekten stets um die Überwindung herkömmlicher Begrifflichkeiten, um die Loslösung von Konventionen, sowie um die Schaffung von musikalischen Freiräumen, in denen Grenzen zwischen unterschiedlichsten Strömungen und Ansätzen außer Kraft gesetzt sind. Georg Vogel und Lukas Kranzelbinder sind zwei Instrumentalisten, für die mehr der Weg an sich das Ziel ist, der spontane Entstehungsprozess. Musikalische Ideen sollen erst durch das Zusammenspiel, durch die Interaktion miteinander, durch das Zuwerfen und Weiterverarbeiten von Ideen ihre endgültige Form annehmen.

Bei solchen Vorzeichen können die musikinteressierten BesucherInnen einem höchst abwechslungsreichen Konzertabend entgegenblicken, der zu jeder Zeit mit überraschenden und spontanen Wendungen aufwartet und viele neue Ansätze offenbart.(mt)