Die unter dem Motto Klangspiegel London/Wien vom 28. bis zum 29. Oktober in der Brunnenpassage in Wien stattfindende Kooperation zwischen Phonofemme, Wien Modern und der Brunnenpassage wird von der Mia Zabelka und Mike Harding gestaltet. Gemeinsam laden die teilnehmenden Institutionen internationale KünstlerInnen ein, um neue Stücke zu präsentieren und Workshops zu leiten. Klangspiegel London/Wien findet Raum zwischen den tradierten Kunstsparten und beabsichtigt, die vielfältige österreichische und internationale KlangkünstlerInnen‐Szene zu vernetzen, in einen kommunikativen und ästhetischen Austausch zu bringen und darüber hinaus eine gemeinsame ästhetisch/stilistisch/inhaltlich grenzüberschreitende Präsentationsmöglichkeit zu finden.


Ausgehend von Julia Kristevas Trennung zwischen Geno‐ und Phänotext, definierte Roland Barthes zwei Arten des musikalischen Ausdrucks: Ersteres steht für den unmittelbaren, unbewussten Ausdruck, Letzteres für technische Präzision. Somit kann sich die Auseinandersetzung mit Natur auch in digitaler und elektronischer Kunst manifestieren. Beispielsweise verwendet die britische Klangkünstlerin Zahra Mani Elektronik, um organische Naturgeräusche in musikalisches Ausgangsmaterial für ihre Stücke zu wandeln oder bearbeitet Mia Zabelka mittels live Elektronik die Beziehungen zwischen Körper, Stimme, Gestik, Sound, Maschinen und Raum.

Gleichzeitig besteht für Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich über eine speziell für das Festival eingerichtete Webseite (http://www.phonofemme.at) in Chatspaces und auf Basis der Open Sound‐Technologie, Video‐ und Audiofiles zu tauschen und zu bearbeiten. Das interessierte Publikum und die Digital Community haben im Rahmen der Homepage die Möglichkeit, diesen künstlerischen Art‐in‐Progress mitzuverfolgen und mitzugestalten. Auch finden im Rahmen von Klangspiegel London/Wien am 28. Oktober 2011 Workshops für Jugendliche und Erwachsene zum Thema Klangkunst statt.
Phonofemme versteht sich als internationale Plattform für intermediale zeitgenössische Klangkunst von Frauen. Als solche nimmt sich Phonofemme vor allem die Unterrepräsentation von Frauen als Komponistinnen und Musikerinnen zum Anlass, um die vielfältige Klangkünstlerinnen‐Szene sichtbar zu machen, zu vernetzen und einen kommunikativen und ästhetischen Austausch zu ermöglichen. Um der Allgemeinheit die zeitgenössischen Entwicklungen weiblicher Zukunftsentwürfe, Wissenskraft und Kreativität nicht vorzuenthalten, bietet Phonofemme Klangkünstlerinnen ein Forum, um ihren Anteil an diesen präsentieren zu können.

Satellite Performances finden zuvor am 20. und 22.September 2011 in London und Liverpool in Kooperation mit dem Austrian Cultural Forum London statt. Im Sinne eines Art‐in‐Progress werden die KünstlerInnen bereits verschiedene Kooperationen zeigen, die von den in Wien stattfindenden Uraufführungen unterschiedlich gestaltet werden.
Foto Mia Zabelka © Ulrike Sulzenbacher
Foto Jana Winderen: Jean-Marc Fredette
Foto Mia Makela: Michael Ebert
Foto Hildur Gudnadottir: Alexandre Deschamps