„Love Letters“ (Feber Wolle Records) heißt das neue Album des Vorarlberger Künstlers Philipp Spiegl. Mit Indie-Rock-Klängen und emotionalen Texten erzählt der Singer-Songwriter von seinem Leben und seiner Liebe zu diesem Leben – mit all den Schwierigkeiten und Hürden.
Nach „Be My Redeemer“ ist „Love Letters“ das zweite Album von Philipp Spiegl. In manchen Aspekten knüpft es musikalisch an seinen Vorgänger an, gleichzeitig präsentiert sich der Musiker aber auch von einer neuen, positiveren Seite. Das merkt man sowohl textlich als auch klanglich. Warme Gitarrenlicks sind fast durchgängig präsent, genauso wie eine Fläche aus groovigen Synth-Sounds. Besonders spannend ist der wiederkehrende Einsatz von Bläsereinwürfen. Generell handelt es sich um eine sehr kreative Herangehensweise, wie mit dem Klang gespielt wird. Ein fester Bestandteil ist natürlich auch die Stimme von Spiegl, sie klingt mal klar, mal verzerrt, verliert in den Liedern aber trotzdem nie an Präsenz. Vom ersten Song an wird man von der Klangwelt des Albums eingehüllt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Dennoch entsteht keinesfalls ein klaustrophobes Gefühl, sondern selbst an den dunkelsten Stellen des Albums fühlt man sich gut aufgehoben und geborgen.
Teile von „Love Letters“ sind in Triest entstanden – und das hört man auch. In manchen Passagen kann man die Bewegung des Meeres im Groove spüren. Das gesamte Album besteht aus Passagen, die von einer Positivität gefüllt sind, welche sich nur schwer in Worte fassen lässt. Die Verbundenheit zur italienischen Stadt hat Philipp Spiegl auch im ersten Song „Trieste“ verewigt.
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Die zwölf Lieder des Albums beschäftigen sich mit unterschiedlichen Aspekten des Lebens. Für Philipp Spiegl spielen Spiritualität und Liebe eine große Rolle. Er scheut aber auch nicht davor zurück, sich politisch zu positionieren, etwa im Lied „Sacred“. Generell geht es darum, das Leben in all seinen Facetten – mit den positiven und negativen Seiten – abzubilden. Dabei greift der Sänger auf eigene Lebenserfahrungen zurück. Schwere Schicksalsschläge und große Umbrüche im Leben werden genauso thematisiert wie die schönen und besonderen Momente. Das Album besteht quasi aus zwölf Liebesbriefe an das Leben.
„Love Letters“ ist ein Album, das auch als solches verstanden und gehört werden will. Keines der Lieder ist willkürlich platziert. Teilweise gibt es fließende Übergänge zwischen einzelnen Songs. Es zieht sich ein roter Faden durch „Love Letters“ und doch hat man das Gefühl, bei jedem Hören wieder etwas Neues zu entdecken. Mit diesem Album zeigt Philipp Spiegl, wie er sich sowohl als Musiker, als auch als Mensch weiterentwickelt hat.
Ylva Hintersteiner
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