Open Call: Münchener Biennale 2026

OPEN CALL für eine musiktheatrale Produktion zum Thema „Martial Arts“. Ein Projekt der Münchener Biennale 2026 in Koproduktion mit Styriarte Graz und in Kooperation mit schwere reiter / scope München. Einreichfrist: 15. November 2024

Die Martial Arts, die Kampfkünste, weisen eine Nähe zum Theatralen auf: Um den sportlichen Wettkampf und die tatsächliche Zweckmäßigkeit der trainierten Techniken geht es nur bedingt, vielmehr verbinden sich in den verschiedenen Kampfsystemen gesundheitliche, philosophische und performative Dimensionen. Und nicht zuletzt die akustische Dimension, in der sich energiegeladene und ritualisierte Körperbewegungen hörbar manifestieren. Wenn sich die Grenzen zwischen Theaterraum und Dōjō, also dem Ort, an dem die Kampfkünste praktiziert werden, verflüssigen, lassen sich im Musiktheater all diese Kennzeichen ausspielen: es entstehen eigene Erzählungen und Formen, denen nicht nur die Körper der (Kampf)Künstler*innen auf der Bühne, sondern möglicherweise auch die des Publikums unmittelbar eingeschrieben sind.

Im OPEN CALL der Münchener Biennale können neue Ideen für musiktheatrale Projekte eingereicht werden, die einen thematischen Bezug zu den Martial Arts besitzen. Das ausgewählte Projekt wird im Rahmen der Münchener Biennale im Mai 2026 uraufgeführt und anschließend bei der Styriarte Graz im Zeitraum Juni/Juli 2026 aufgeführt. Die Ausschreibung richtet sich an professionelle Künstler*innengruppen und Teams (mit maximal 5 Mitgliedern), die gemeinsam das Zusammenspiel aller Theaterebenen (Komposition, Text, Regie, Bühne, Dramaturgie, Ausstattung, Dirigat, Video und darüber hinaus) verantworten. Konzepte können bis 15. November 2024 eingereicht werden. Aus den Einreichungen wird eine 7-köpfige internationale Jury ein Projekt auswählen. Das Gewinner-Projekt wird im März 2025 bekannt gegeben.

Für Produktion, Uraufführung und weitere Aufführungen stellen die Münchener Biennale / Styriarte Graz dem ausgewählten Projekt ein Budget in Höhe von maximal € 23.000 brutto zur Verfügung. Die Spielstätte schwere reiter in München wird mit technischer Ausstattung (siehe Anhang) und einer technischen Leitung für Aufbau und Proben kostenfrei zur Verfügung gestellt, ebenso eine 7-köpfige vokal-instrumentale Besetzung. Dasselbe gilt für den Aufführungsort in Graz (noch zu definieren). Außerdem wird dem Team ein*e Mentor*in des Bereichs Kampfkunst sowie eine Person zur dramaturgischen Beratung zur Seite gestellt (Details dazu folgen weiter unten). Angedacht sind drei Aufführungen im Rahmen der Münchener Biennale und drei Aufführungen im Rahmen der Styriarte Graz. Das Projekt kann durch Kofinanzierungs-Modelle der Teams unterstützt werden. Diese müssen in den Bewerbungsunterlagen und der Kalkulation nachvollziehbar dargelegt werden.

Teilnahmekriterien

  • Der internationale OPEN CALL ist öffentlich und richtet sich    an professionelle künstlerische Teams (max. 5 Mitglieder) aus allen Staaten. Teilnahmeberechtigt sind künstlerische Teams, deren Mitglieder in den Bereichen Komposition, Text, Regie, Bühne, Dramaturgie, Ausstattung, Dirigat, Video und darüber hinaus tätig sind.
  • Das Projekt muss sich maßgebend mit dem Themenkomplex „Kampfkunst / Martial Arts“ auseinandersetzen. Es werden explizit Einreichungen erwünscht, die auch die körperlichen, gestischen und/oder rituellen Aspekte der Martial Arts miteinbeziehen.
  • Das Projekt muss im Rahmen der Münchener Biennale uraufgeführt werden. Projekte, die bereits realisiert worden sind, dürfen nicht eingereicht werden.
  • Das Musiktheater-Projekt sollte eine Dauer von 30-40 Minuten (ohne Pause) haben.
  • Konzepte, die ein generationenübergreifendes Publikum, d.h. neben Erwachsenen auch Kinder und Jugendliche adressieren, sind willkommen.
  • Eine Auseinandersetzung des Projektteams mit den “Akteur*innen” der Kampfkunst-Community in München und in Graz ist wünschenswert. Dieser Austausch kann sich in der Aufführung bemerkbar machen.
  • Das Projektteam wird durch eine Person als dramaturgische Beratung unterstützt, welche während des Entwicklungsprozesses und den Endproben zur Verfügung steht.
  • Das Projektteam wird durch eine Person als Mentor*in unterstützt. Dieses Mentoring umfasst die Begleitung und Beratung des Projekts mit mindestens 3 Beratungsgesprächen (davon mindestens 1 persönlich) sowie einen regen Beratungsaustausch.
  • Besetzungsgröße: die Münchener Biennale / Styriarte Graz stellt eine 7-köpfige vokal-instrumentale Besetzung. Sonderinstrumente möglich (max. 2). Wünschenswert wäre eine Besetzung, in der sowohl vokale als auch instrumentale Komponenten enthalten wären.
  • Das Projekt muss auf die räumlichen und technischen Möglichkeiten der Spielstätte „schwere reiter“ München angepasst werden (Technical Rider siehe Anlage XY). Die Veranstalter stellen dem Projektteam eine technische Spielstätten-Leitung an die Seite.
  • Die Tourneefähigkeit der Produktion muss Bestandteil der Konzeptentwicklung sein.
  • Für die Proben in München stehen ca. 7 Tage zur Verfügung, für Anpassungsproben/Adaption in Graz stehen ca. 2 Tage zur Verfügung.
  • Die Möglichkeit der Verwendung eines Orchestergrabens ist nicht gegeben.
  • Für eventuelle an das Projekt geknüpfte Vermittlungsformate stellt sich das Projektteam im Rahmen seiner Möglichkeiten zur Verfügung.
  • Das Projektteam verpflichtet sich, die Münchener Biennale umfassend über den jeweiligen Stand des Projektes zu informieren. Eigenständige Kommunikationsmaßnahmen müssen mit der Münchener Biennale abgestimmt werden.
  • Als Teil der Bewerbung wird eine möglichst detaillierte Aufstellung aller geschätzten Produktionskosten erwartet.

Die Münchener Biennale, Styriarte Graz, schwere reiter/scope wertschätzen Vielfalt und begrüßen daher alle Bewerbungen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion/Weltanschauung, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung und Identität.

Die Münchener Biennale, Styriarte Graz, schwere reiter/scope setzen sich für die Einhaltung der Mindestlohngrenzen im kulturellen Bereich ein. Einreichungen, deren Kalkulationen diese nicht einhalten, können nicht berücksichtigt werden. Die Einnahmen aus den Ticketverkäufen für die Aufführungen der Gewinner-Projekte können nicht in die Kalkulation aufgenommen werden. Die Posten Öffentlichkeitsarbeit, Reisekosten aller Projektbeteiligter sowie Abgaben (z.B. KSK, GEMA) tragen die Veranstalter, diese müssen in der Kalkulation nicht berücksichtigt werden.

Die Münchener Biennale behält sich vor, die jeweilige Ansprechperson der Projektteams zu kontaktieren, um technische und/oder finanzielle Gegebenheiten im Detail zu klären und evtl. um Anpassung zu bitten, damit die Umsetzung des Projekts formal gewährleistet ist.

Dramaturgische Beratung

Dem ausgewählten Projektteam steht im noch zu definierenden Umfang eine Person als dramaturgische Beratung während des Entwicklungsprozesses und den Endproben zur Verfügung (evtl. zusätzlich zu einer eigenen dramaturgischen Position im Team der Produktion).

Mentor*in

Der ausgewählten Produktion steht eine Person mit Fachkenntnissen aus den Bereichen Martial Arts und Theater als Mentor*in zur Seite. Dieses Mentoring beinhaltet die Begleitung und Beratung der Produktion, wobei mindestens 3 Beratungs-Meetings (davon mindestens 1 in Präsenz) sowie ein reger beratender Austausch vorgesehen sind.

Jury

Die Ausschreibung verläuft in zwei Phasen. Die Münchener Biennale, Styriarte Graz und schwere reiter/scope treffen nach Überprüfung der Umsetzbarkeit und Übereinstimmung mit den Ausschreibungskriterien eine Vorauswahl. Diese wird der 7-köpfigen, international besetzten Jury vorgelegt, welche das Siegerprojekt auswählen wird. Entscheidungskriterien für die Jury sind künstlerische Qualität, angemessenes und realistisches Budget, Durchführbarkeit, Innovationspotential.

Carola Bauckholt, Komponistin / DE

Oscar Escudéro, Komponist / ES

Vigdís Jakobsdóttir, Artistic Director &

CEO Reykjávik Arts Festival / IS

Martin Minarik, Sportwissenschaftler,  Georg-August-Universität Göttingen / DE

Toshiki Okada, Regisseur, Autor / JPN

Kenny Savelson, Executive Director Bang on a Can NY / USA

Sarah Maria Sun, Soprano, Basel Academy of Music / DE + CH

Link:
Münchener Biennale: Open Call