OKMALUMKOOLKAT ist zurück. Im Sommer 2014 wurde „Holy Oxygen Part I“ (Affine Records), das Debüt der Kollaboration mit CID RIM und THE CLONIOUS veröffentlicht, nun – knapp drei Jahre später – folgt endlich eine Fortsetzung: gleicher Titel, anderer Inhalt. Die EP „Holy Oxygen II” (Affine Records) lässt musikalisch wieder einiges erwarten.
Simiso Zwane alias Okmalumkoolkat gehört schon seit einiger Zeit zur Wiener Affine-Records-Familie. Nun legt er mit seinem neuen Release eine weitere gut produzierte und facettenreiche Platte vor. „Österreichisch-südamerikanische Freundschaft“, so könnte dabei der Untertitel lauten. Denn die künstlerischen Resultate bewegen sich musikalisch stets dazwischen. Bei „Holy Oxygen II“ werden im Verlauf der vier Tracks die unterschiedlichsten Einflüsse und Soundästhetiken gekonnt miteinander verwoben. Die Kollaboration zwischen den beiden Wiener Produzenten und Okmalumkoolkat entstand ursprünglich auf der Südafrika-Tour von Cid Rim und The Clonius, mit einem kleinen Zwischenstopp in Johannesburg. Von da an war Okmalumkoolkat part of the game. Das Ergebnis dieses Aufeinandertreffens war dann gleich eine EP, „Holy Oxygen I“, und ein nach wie vor gut funktionierendes Musiker-Kollektiv. Der internationale Durchbruch des Rappers Okmalumkoolkat war eigentlich schon im Jahr 2012. Gemeinsam mit dem britischen Produzenten LV performte er auf dem Album „Sebenza“, das auf dem von Kode9 gegründeten Label „Hyperdub“ erschien. Die Resonanz war schon damals durchwegs positiv. Nun geht es weiter.
Eine musikalische Symbiose verschiedener Ästhetiken
Bereits mit „Straight To The Top”, dem ersten Track des Albums, reflektiert Okmalumkoolkat auf musikalischer und vokaler Ebene die vergangenen Jahre, seine Karriere, deren Verlauf und alles, was dazugehört. Es zeigt sich sofort wieder der signifikante Sound, der sich schon mit dem musikalischen Vorgänger etabliert hat: eine futuristische Version von GGOM-inspirierten Klängen und Lyrics, die sich sofort tief in die Trommelfelder gräbt. Der darauffolgende Track „Zweitbester“ ist vor allem ein selbstreflexiver Dialog des Trios selbst. Eine musikalische Symbiose zwischen den verschiedenen Ästhetiken der Künstler und die gegenseitige Annäherung. Stilistisch lassen sich dabei sowohl smoothe Jazz-Elemente, eine gewisse Feel-good-House-Stimmung, aber eben auch die charakteristischen Vocals des Rappers erkennen. „Isimangaliso“ gestaltet sich dann etwas freizügiger und spielt vor allem mit Dynamiken im vokalen Bereich.
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Am Ende dann die „Shark Attack“: Die Welten prallen erneut aufeinander, doch sie kollidieren nicht, sondern finden sich in einer stimmigen Fusion wieder. Das Nebeneinander und das Miteinander sind die wesentlichen Merkmale der Zusammenarbeit. Keine Trennung der Elemente. Das künstlerische Resultat ist hier keinesfalls eintönig oder vorhersehbar. Nachdem das Album verklungen ist, bleibt vor allem eines: musikalische Pluralität und der Wunsch, auf „Repeat“ zu drücken. Okmalumkoolkat schafft mit „Holy Oxygen II“ erneut eine ungewöhnliche Verschränkung zwischen Zulu, verschiedensten Slangs und Sounds hin zu einem zugänglichen Flow mit Wiedererkennungswert. Gerade diese Fusion zwischen Sprachen, Inhalten und Zugängen gestaltet die EP so vielseitig und zeigt eine Arbeit, die sich vor allem für ein gemeinschaftliches Denken außerhalb von Länder- und Genregrenzen ausspricht.
Ada Karlbauer
Links:
Okmalumkoolkat (Facebook)
Cid Rim (Facebook)
The Clonius (Facebook)
Affine Records