NICOLA L. HEIN / MIA ZABELKA – „The Honey Pump“

NICOLA L. HEIN und MIA ZABELKA zelebrieren auf ihrem gemeinsam eingespielten und eben erschienenen Album „The Honey Pump“ (FMR Records) die komplette Loslösung von allem traditionell Musikalischen mit dem unendlichen Vokabular der Improvisation.

Fragen nach der Zuordnung in eine bestimmte musikalische Kategorie sind bei dieser Veröffentlichung im Grunde genommen vernachlässigbar, denn dafür bewegt sich das von Nicola L. Hein und Mia Zabelka Erschaffene einfach zu sehr außerhalb alles stilistisch Fassbaren. Der deutsche Gitarrist und die österreichische Geigerin führen ihre Hörerschaft an die Grenzen des Musikalischen, an Orte, an denen keine gängige musikalische Regel mehr zu greifen scheint, sondern allein das von allen Konventionen losgelöste freie Spiel mit Tönen, Klängen und Geräuschen das Geschehen bestimmt.

Das Zweiergespann entwirft seltsam wirkende collageartige und ungemein roh erklingende Soundzustände, in denen jeder Form des musikalisch Gängigen im weitesten Bogen aus dem Weg gegangen wird. Melodien oder Harmonien finden auf „The Honey Pump“ keine statt, so etwas wie einer Ordnung gebender Struktur folgt kein einziges Stück, zumindest nicht augenscheinlich und hörbar.

Dunkle Apokalyptische Klangbilder

Cover "Honey Pump"
Cover “Honey Pump”

Die von Nicola L. Hein und Mia Zabelka geschaffene Klangästhetik erwächst aus dem höchst experimentellen und avantgardistisch eigenwilligen Umgang mit ihren Instrumenten. Es wird atonal geschrubbt, gezupft, geschlagen, gewürgt und gestrichen, was das Zeig hält, es wird sich der Elektroakustik, der Klangkunst, der Neuen Musik und dem Noise zwischen wildester improvisatorischer und spannungsgeladener weiter und sonischer Form hingegeben. Das von den beiden innovativen musikalischen Freigeistern Dargebotene entwickelt sich ohne jegliche Regie in spontaner Weise, es entstehen geheimnisvoll dunkle Klanggemälde, deren Farbsspektrum von heftigen und chaotisch wirkenden Ausbrüchen hoher Intensität bis hin zu absolut minimalistischen Phasen reicht.

Ja, das deutsch-österreichische Duo lässt „The Honey Pump“ ordentlich aus dem Rahmen des Gewöhnlichen fallen, aber eben auf eine sehr interessante, weil sehr avantgardistische und undefinierbare Art und Weise. Wer also einmal wirklich etwas gänzlich anderem lauschen will, ist bei Nicola L. Hein und Mia Zabelka genau an der richtigen Adresse.

Michael Ternai

Links:
Nicola L. Hein
Mia Zabelka
FMR Records