MUVI 2025 – Nominiert für den Österreichischen Musikvideopreis 2025: „Tanzen“ von BIBIZA

Zum dreizehnten Mal wird im Rahmen des VIENNA SHORTS Festivals der ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOPREIS (MUVI) vergeben. Nominiert sind dieses Jahr ROLAND SCHAFEK und TERESA PENTZOLD mit dem Musikvideo zu „Tanzen“ von BIBIZA.

Roland Schafek ist ein freischaffender Regisseur in Wien. Neben Regie ist auch die Thematik der Post-Produktion eine große Leidenschaft von ihm, die sich auch immer wieder in seinen Projekten niederschlägt. Er hat bereits diverse Film- und Videoprojekte umgesetzt, etwa im Bereich Sport und Tourismus, aber auch traditionelle Werbespots für bekannte Marken. Auch im Bereich Musikvideo ist der Wiener zuhause. Unter anderem hat er bereits mehrmals mit BIBIZA zusammengearbeitet. Teresa Pentzold ist zurzeit als kreative Direktorin tätig und hat ebenfalls bereits unterschiedliche Projekte mitbetreut. Gemeinsam haben sie die Regie für das Musikvideo zu „Tanzen“ von BIBIZA übernommen.

Ein Videostill aus dem Musikvideo "Tanzen" - es zeigt BIBIZA beim Singen
Videostill “Tanzen” © Roland Schafek, Teresa Pentzold, BIBIZA

BIBIZA ist ein Wiener Rapper, der Einflüsse aus Pop, Funk, elektronischer Musik und Hip-Hop vermischt und seinen eigenen Mix daraus macht. Seit 2018 ist er ein ein fixer Bestandteil der österreichischen Musikszene. 2024 veröffentlichte er bereits sein sechstes Studioalbum „bis einer weint“, aus dem die Singleauskopplung „Tanzen“ stammt. Ein ruhiger Beat und groovige Bassline bieten die rhythmische Grundlage für den Song. Darauf baut ein melodisches Gitarrenriff auf, welches weit im Raum nachklingt. Im Wiener Dialekt singt BIBIZA in einer leicht rauchiger Stimme über eine durchaus gängige Beschäftigung – „Tanzen“. Dabei spricht er aber auch eine ernste Thematik an, die sich durch die internationale Clubszene zieht. In vielen Fällen wollen Frauen tanzen gehen, um Spaß zu haben und mit Freund:innen eine gute Zeit zu haben. Negativer Beigeschmack sind dann immer wieder Männer, die dieses Konzept nicht allzu ernst nehmen und kurze, enge Kleidung als Einladung zum Angraben und Anfassen sehen. BIBIZA weist in seinem Lied entschieden darauf hin, dass so ein Verhalten nicht cool ist. Auch visuell wird diese Thematik im Musikvideo aufgegriffen. Durch die aktuellen Singleauskopplungen und dazugehörigen Videos zieht sich ein roter Faden, der auch in „Tanzen“ sichtbar wird. Im Video zu „Diskoschnupfen“ endet BIBIZA vor einer roten Tür, die durch Rauch und Nebel halb verdeckt ist.

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„Tanzen“ beginnt damit, dass BIBIZA immer noch vor der roten Tür steht. Es ist ein dumpfer Bass zu hören. Das Bild verschwimmt und die nächste Einstellung zeigt tanzenden Körpern während der Bass klarer zu hören ist. Es folgen Schnittbilder von Augen und eine Frau mit langen roten Haaren in einer weißen Jacke wird gezeigt. Darüber kommt die Einblendung des Titels in roter Farbe. Passend dazu endet der Bass, es ist ein Störgeräusch zu hören und die Kamera schwenkt zu BIBIZA der eine Bühne betritt, auf der seine Mitmusiker:innen bereits warten. Es folgt ein Close-Up vom Rapper, der zum Mikrofon greift und das Lied beginnt. Die Kamera zoomt vom Mikrofon weg und schneidet um auf die Frau, die von hinten gefilmt wird, wie sie den Raum betritt. Es folgen Close-Ups von verschiedenen Personen, die tanzen, und von einigen Männern, die herumstehen und schauen. Die Kamera fängt wieder die rothaarige Frau ein, die von oben herab gefilmt wird. Sie steht still, während sich die Körper um sie herum bewegen. So auch ein blonder Mann, der hinter ihr immer näher an sie heran tanzt. Es folgen Close-Ups von Bewegungen und Outfits. Die Beleuchtung wechselt zwischen hellen, kalten Licht und dunklen Übergängen.

Der blonde Mann steht plötzlich ganz knapp vor der rothaarigen Frau, die ihn überrascht wegschubst. Er lässt sich aber nicht davon irritieren und geht wieder auf sie zu. Sie schubst ihn erneut und ist sichtlich aufgebracht. Sie holt aus und die Kamera schneidet auf BIBIZA um. Dieser wird von Blut getroffen, während das Sounddesign impliziert, dass die Nase des Mannes gebrochen war. Kurz unterbricht die Musik. Ein anderer Mann in einem weißen Shirt, der ebenfalls immer wieder in den Bildern auftaucht, beginnt zu schreien. Die Musik geht weiter, doch die Stimmung hat sich verändert. Einige tanzen weiter, aber immer mehr Frauen hauen die Männer nieder, die sie nicht in Ruhe lassen. Immer mehr Männer liegen regungslos am Boden. Flaschen fliegen durch den Raum, Köpfe werden eingetreten. Passend dazu ist die Szene auch in rotes Licht getaucht. Die Musik unterbricht erneut. Die rothaarige Frau ist schnurstracks unterwegs zur Bühne und zieht BIBIZA mit ins Geschehen. Die Musik setzt wieder ein, während er im Schwitzkasten endet und durch den Raum geworfen wird. Die Rauferei geht weiter, während eine Nahaufnahme der rothaarigen Frau gezeigt wird. Das Lied endet damit, dass eine Putzdame kommt und BIBIZA mehr oder weniger aufwischt. Es endet mit rotfarbenen Credits auf schwarzem Hintergrund und BIBIZA der vor seinem Albumcover aufwacht.

Das Musikvideo „Tanzen“ fängt in eindrucksvoller Weise das Stimmungsbild des Liedes ein. Es zeigt den Frust und den Ärger vieler Frauen. Gleichzeitig ist es auch ein Appell von BIBIZA an seine männlichen Mitmenschen endlich ein Gespür dafür zu entwickeln, welches Verhalten angebracht ist. Trotz der teilweise gewalttätigen Szenen ist es ein schönes, bildstarkes Video geworden, das genau die Message der Musik transportiert.

Ylva Hintersteiner

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