Mit seinem neuen Album „ETUI“ (rude noises) zeigt der Musiker Max Nagl einmal mehr, welch kreativer Geist er ist.
Eines kann man durchaus sagen: Der aus Oberösterreich stammende Jazzmusiker Max Nagl ist immer für eine Überraschung gut. Er ist ein Meister darin, sich musikalisch immer wieder neu zu erfinden bzw. seinen musikalischen Ansatz jedes Mal in eine neue Richtung zu lenken. Man wird beim Durchhören seiner neuen Alben regelmäßig am falschen Fuß erwischt, weil er jedes Mal einen neuen Weg findet, mit dem klassischen musikalischen Regelwerk zu brechen. So auch bei seinem neuen Soloalbum „Etui“, auf dem der Saxofonist und Klarinettist quasi die Rolle einer One-Man-Band übernimmt und alle Instrumente selbst einspielt.
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Musikalisch steht Nagls Album ganz im Zeichen eines experimentellen Ansatzes, der weit abseits aller Konventionen liegt. Der Sound, den er auf „Etui“ entstehen lässt, ist durchaus als einzigartig zu bezeichnen. Anstatt sich an klassischen musikalischen Formen und Strukturen abzuarbeiten, entwirft der experimentierfreudige Kreativgeist auf „Etui“ bildhafte Soundcollagen, die die Hörer:innen an verschiedenste Orte führen: in einen verrauchten Jazzclub, in die Wirren eines Verkehrschaos, in einen Zirkus, zu einem ausgelassenen Straßenumzug oder in die Weiten des Alls. Jedes Stück erzählt seine eigene Geschichte und wartet immer mit einem wirklich eigenen Klang auf. Viel zur einzigartigen Atmosphäre tragen die Geräusch- und Filmsamples bei, die mit seinen Improvisationen, den vielen noisigen Elementen und verzerrten Gitarren in einer einzigartigen Weise zusammenwachsen.
Max Nagl wird mit „ETUI“ seinem Ruf, einer der innovativsten Köpfe der heimischen Musikszene zu sein, einmal mehr in überzeugender Manier gerecht. Bei diesem Musiker weiß man im Vorhinein wirklich nie, was er als Nächstes vorhat. Er vermag immer wieder zu überraschen, ungewöhnliche Türen zu öffnen und andere Akzente zu setzen. Kopfkino pur.
Michael Ternai
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