Martin Philadelphy zu Gast im WUK

Kommenden Donnerstag, den 12. August, lädt mit Martin Philadelphy einer der versiertesten österreichischen Gitarristen zu einem sommerlichen Konzertabend ins Wiener WUK. Zum Besten gibt der in Wien lebende Tiroler einen Querschnitt aus älteren und neueren Programmen. Angefangen von seinem Meisterwerk “Paint” bis hin zu der von allen Seiten hochgelobten Solo-CD “Ein Glueck”.

Martin Philadelphy hat schon zu zahlreichen Anlässen unter Beweis gestellt, welch vielseitiger Musiker er ist. Einen bestimmten Stil war der gebürtige Tiroler nie verhaftet. Seit er im Alter von zwanzig Jahren den Beschluss fasste, eine musikalische Karriere einzuschlagen, gab es kaum ein Genre, in welches er nicht hineingeschnuppert hätte. Schnell stellte der inzwischen in Wien ansässige Philadelphy aber fest, dass jede Stilrichtung ihrem eigenen Regelwerk unterworfen ist. Die einzige Alternative bot sich für ihn alleine in der Verweigerung dieses an.

Der erste Versuch die konventionellen genrebedingten Grenzen zu sprengen, folgte 1994 mit seiner ersten CD “Dezibel”, einem Klangexperiment für sechs E-Gitarren, mit der er die Fachwelt zu überraschen vermochte. Nach einer Phase der Experimente und Ausflüge in die Welt des Musicals, Theaters- und der Filmproduktion entstand 2001 in New York das Jazz- Improvisations-Projekt “Paint”, welches nur kurze Zeit später mit “Paint 2” seine Fortsetzung fand. Philadelphy gelingt es in seiner Arbeit, seinen eigenen Stil stets zu verfeinern und sein Klangspektrum zu erweitern. So versetzt der Tiroler seinen ohnehin schon sehr abwechslungsreichen Jazzrock mit zum Teil höchst experimentellen Soundmalereien.

Ein weiterer Beleg dafür, wie facettenreich und unvorhersehbar Martin Philadelphy in seinem künstlerischen Schaffen agiert, zeigte seine aktuelle CD “Ein Glück”. Das Material ist aus der zufälligen Entdeckung des Dichters Robert Gernhardt hervorgegangen. Der Musiker nahm sich Gernhardts Texte an und vertonte sie in der für ihn so typischen Art. Für den Gitarristen sind die Stücke auf “Ein Glück” aber auch viel mehr, als bloß reine Lyrik-Vertonung –  die Gedichte Gernhardts spiegeln für Philadelphy genau jene Dinge und Eindrücke wider, die ihn bewegen und beschäftigen.

Alleine mit seiner Stimme, einer Gitarre und einer Loopstation ausgerüstet, macht sich der Musiker im Rahmen des Konzertabends daran, seine Songs in ein neues musikalisches Gewand zu hüllen. Man darf gespannt sein.(mt)

Martin Philadelphy