Nach längerer Zeit ist Gitarrist Martin Koller wieder einmal solo unterwegs. Seine unter eigenem Namen zusammengestellte Band ist am 16. Dezember im Wiener Porgy &Bess zu Gast. Unterstützt wird der Musiker von seinen Kollegen Hans Rainer und Aram Zarikian. Auf dem Programm steht eine überaus spannende Mischung aus rockigen Klängen und elektronischen Soundmalerein.
“Auf dem Weg zu einer neuen musikalischen Ästhetik hat Koller verschiedenste Phasen durchlaufen, viel experimentiert, einen Großteil wieder fallen gelassen, die Zutaten auf das Wesentliche reduziert. Das Resultat dieser Entwicklung ist geprägt von Down-Tempos, ist zerbrechlich und brachial, ist minimalistisch und ausufernd, vor allem aber persönlicher als vieles zuvor” (Pressetext).Martin Koller lässt sich nicht ganz so einfach in eine bestimmte Kategorie einordnen. Dazu sind seine musikalischen Einflüsse viel zu breit gesät. Nahezu jedes Projekt, das er in Angriff nimmt, weist in eine andere Richtung. Mal rockig, mal jazzig, mal pure Elektronik. Nein, festzumachen ist er wirklich nicht. Einzig seine Absicht, die Musik einem ästhetischen Aspekt zukommen zu lassen, zieht sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Schaffen. Die herkömmlichen Standards in punkto Songwriting lässt er links liegen, vielmehr verlässt er sich beim Komponieren auf seine Intuition. Stilistisch bewegt er sich zwischen leisen Tönen, sehr reduzierten Arrangements und energetischen Eruptionen. Irgendwo zwischen Rocksound, jazzgeschulter Improvisation und schräger Elektronik werkelt Martin Koller an seinem ganz eigenen unverwechselbaren Klanguniversum.
Die Konzerte und Platten von Martin Koller entwickeln in der Regel eine ganz eigene Dynamik, der sich Rezipient einfach nicht entziehen kann. Das wird auch wohl beim Konzert im Porgy der Fall sein. Ein Hörerlebnis der Extraklasse.(mt)