Mit der 23-jährigen Marilies Jagsch ist am 12. Juni einer der neuen und zugleich vielversprechendsten Sterne am heimischen Songwriter-Himmel auf der Seebühne in der Kunstzone Karlsplatz. Im Gepäck mit dabei hat die gebürtige Riederin ihr, von allen Seiten, viel beachtetes Debüt-Album mit dem Titel “Obituary On A Lost Mind”. Die perfekte Abwechslung für so manch Fußball gequälte Seele.
Es waren vor allem die zahlreichen Österreichweiten Live-Auftritte in den vergangenen Jahren, welche den Bekanntheitsgrad der jungen Musikerin in der heimischen Singer/Songwriter-Szene nach und nach anwachsen ließen. Wohl auch aus diesem Grund und natürlich wegen der hervorragenden Musik ist mit Clara Luzia schließlich Österreichs führende Songwriterin an Marilies Jagsch herangetreten, um sie bei dem von ihr betriebenen Plattenlabel Asinella unter Vertag zu nehmen. “Obituary On A Lost Mind” heißt das überraschend sehr reif klingende Erstlingswerk der gebürtigen Riederin und es vereint alle wichtigen Trademarks, welche für anspruchsvolle Popmusik so entscheidend sind.
Eine über weite Strecken sehr reduziert eingesetzte Instrumentierung erschafft eine unheimlich dichte und in die Tiefe gehende Atmosphäre. Zudem verfügt Marilies Jagsch über eine ungemein schmerzhaft-schöne Stimme, mit der sie in der Lage ist, unterschiedlichste Stimmungen zu erzeugen, welche den/die HörerIn immer wieder aufs Neue berühren. Trotz einer eher melancholischen Grundstimmung, verfällt die wohl nicht unbedingt optimistischste Musikerin aber nicht in einen selbstmitleidigen Ton. Zwischen all den dunklen Wolken lässt sie hin und wieder kleine Hoffnungsschimmer erstrahlen.
Auf der Bühne erhält die Songwriterin zumeist Unterstützung von Konstantin Jagsch, Lukas Lauermann und Stephan Stanzel. Mit “Obituary On A Lost Mind” ist es Marilies Jagsch auf Anhieb gelungen, ein mehr als beachtliches Debüt hinzulegen. Man kann durchaus davon ausgehen, dass von der jungen Musikerin auch in Zukunft noch so einiges zu hören sein wird. Und eines ist auch sicher. In der Kunstzone Karlsplatz wird die junge Künstlerin erneut einige Fans für sich gewinnen.
Michael Ternai
Foto Marilies Jagsch: Mario Lang