
Irgendwelche Grenzziehungen zwischen den verschiedenen Genres sind Klaus Paier vollkommen fremd. Musik begreift der aus Kärnten stammende Akkordeonist nicht als ein in verschiedene Segmente unterteiltes, geschlossenes System, sondern vielmehr als ein weites Feld, das es künstlerisch zu bearbeiten gilt. Angetrieben von einer fast unbändigen Neugier sowie der großen Liebe zum Experiment stellt sich Klaus Paier immer wieder hoch interessanten musikalischen Herausforderungen. Es geht dem vielseitigen Musiker, der sich im Jazz genauso wie in der Klassik und der europäischen Volksmusik beheimatet fühlt, vor allem darum, sich des engen Korsetts des Festgeschriebenen zu entledigen, um auf diesem Weg sich und seiner Musik neue Freiräume zu schaffen.
Das Klaus Paier Trio aber alleine auf seinem Namensgeber zu reduzieren, wäre zu wenig. So entpuppen sich die beiden Musikern Stefan Gferrer (Bass) und Roman Werni (Schlagzeug) als die perfekten Begleiter für den Kärntner. Der Akkordeonist gibt seinen Kollegen auch auf der neuen CD „Dragonfly“ genug Spielraum zur Entfaltung. Und diesen wissen die beiden Instrumentalisten auch vortrefflich für sich zu nützen. Ihre rhythmisch dichte und unmittelbare Kommunikation trägt die Musik – mal tut sie dies filigran und fragmentarisch, dann wieder üppig und verspielt.
Die drei Musiker verstehen es, das Publikum mit einer Vielzahl an musikalischen Einflüssen regelrecht zu überfluten, es in unterschiedlichste Klangwelten zu entführen. Hier ist ein Ensemble am Werken, dass ein hohes Maß an Musikverständnis mitbringt und sein Handwerk versteht, das weiß, wie man die einzelnen Versatzstücke zusammenführt und in einem höchst individuellen Gesamtsound aufgehen lässt.
Kennt man die außergewöhnlichen Livequalitäten des Klaus Paier Trios, darf man in der Tat wahrlich einzigartigen und spannenden Konzerten entgegenblicken, steht doch ein Hörerlebnis auf dem Programm, welches man in solcher Form nur selten präsentiert bekommt. (mt)
Klaus Paier