Kelomat in der Roten Bar

Mit der im Jahre 2002 vom Saxophonisten Wolfgang Schiftner gegründeten Band Kelomat ist am 12. Juni eine der wohl hoffnungsvollsten und innovativsten heimischen Jazz-Nachwuchsformation in der Roten Bar im Wiener Volkstheater zu Gast. Trotz der noch eher jungen Karriere kann das Trio schon auf manch sehr beachtliche Erfolge hinweisen.

Der Austrian Young Lions Award im Jahre 2003 bildet ohne Zweifel einen der bisherigen Höhepunkte in der relativ jungen Karriere der Band. Die Auszeichnung verschaffte Kelomat nicht nur national große Anerkennung, sondern verhalf dem Ensemble, auch international Fuß zu fassen. Nicht viele heimische MusikerInnen und Bands können von sich behaupten, bereits in New York, Washington oder London auf der Bühne gestanden zu sein. Auch auf dem Jazzfest Wien machten das Jazz-Trio von sich reden.

 

Kelomat, das sind der Saxophonist Wolfgang Schiftner, Bassist Bernd Satzinger und Schlagzeuger Herbert Pirker. Drei Musiker, die aufgrund ihres Talents kein Problem hatten, ihren Weg, aus der Talenteschmiede der Wiener Jazzwerkstatt heraus anzutreten. Dort erhielt das Ensemble seinen letzten notwendigen Feinschliff, der das darauf folgende Schaffen so einzigartig erscheinen lässt. Von Jahr zu Jahr verfeinerten sie ihren ureigenen Stil und entwickelten eine sehr individuell klingende musikalische Sprache.

 

Ihre Musik bewegt sich im breiten Spannungsfeld zwischen Kompositionen und reiner Improvisation, Jazz und Avantgarde und überrascht stets durch die verrücktesten Wendungen. Da jagt ein Tempowechsel den nächsten, ruhige Passagen türmen sich langsam aber unaufhaltsam zu heftigen Sounderuptionen auf. Die Kunst des Trios besteht aber darin, trotz der komplexen Strukturen niemals den Roten Faden aus dem Auge zu verlieren. An Althergebrachtem wird nicht festgehalten, vielmehr befinden sich die drei Musiker immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und Sounds, welche die Kompositionen in einem zeitgemäßen Gewand erklingen lassen sollen.

 

Das Konzert von Kelomat bietet dem Publikum weit mehr bloß eine Leistungsschau. Irgendwie sind solche Auftritte stets ein Beweis dafür, dass auch hierzulande sehr talentierte MusikerInnen am Werken sind und man sich um die Zukunft der hiesigen Jazz-Szene keine großen Sorgen machen muss.(mt)

 

Link:
Volkstheater Rote Bar