
Spricht man von Ingrid Schmoliner, so spricht man von einer Künstlerin, der vorgefertigte musikalische Schablonen oder traditionelle Stildefinitionen welcher Art auch immer vollkommen egal zu sein scheinen. Ihre diversen Projekte (u. a. Watussi, Trio Para) sind stets das Abbild des Auslebens der grenzenlosen musikalischen Freiheit und zeichnen sich durch eine stets durchklingende avantgardistische Note aus. Die im weiten Feld zwischen Neuer Musik, Elektroakustik, Freejazz, improvisierter Musik und Volksmusik agierende Pianistin und Komponistin ist unentwegt auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, Musik auszudrücken und zum Erklingen und zu Gehör zu bringen. Wie eben auch auf ihrem neuen Soloalbum.
Der unkonventionelle Umgang mit dem Klavier
Es ist der eigenwillige und komplett unklassische Umgang mit ihrem Instrument, dem Klavier, der der ganzen musikalischen Geschichte ihren unkonventionellen Anstrich verleiht. Nach vorgeschriebenen Regeln passiert auf „prepared piano“ eigentlich gar nichts. Zumindest nicht den ersten Eindrücken nach.
Auf „prepared piano“ bekommt man Musik geboten, durch die man sich durcharbeiten und die man auf sich wirken lassen muss. Tut man dies und taucht in dieses ungewöhnliche musikalische Spektakel ein, so eröffnet sich sowohl ein wirklich interessantes als auch ein etwas anderes Hörerlebnis.
Michael Ternai
Foto Ingrid Schmoliner: Elvira Faltmeier