I just can’t read that map! – Über Anleitungen zum Hören Neuer Musik und den Wert musikalischer Naivität

Erklärungen von Musik bedienen sich unausweichlich des Metaphorischen – mapping the unmappable. Aber ist Neue Musik überhaupt kartographierbar? Unter der Moderation von PHILIP RÖGGLA werden darüber KARLHEINZ ESSL, MARGIT PAINSI und MIA ZABELKA am Montag, den 14. November im mica – music austria (Stiftgasse 29, 1070 Wien) ab 17.00 Uhr ein Gespräch führen.

Was muss man eigentlich wissen um Neue Musik zu hören? Oder doch besser gar nichts?

Jenen, die Neuer Musik mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehen, wird oft geraten, sie sollten sich zuerst einmal einhören. Hier ist ein Vorgang gemeint, der neben der Gewöhnung insbesondere auch ein Kennen- und Verstehen-Lernen beinhaltet. In der ernsten Musik sind Verständnishilfen weit verbreitet – so z.B. Programmhefte, Einführungsvorträge oder Werkkonzepte, die von den KünstlerInnen gleichsam als Navigationshilfen den eigentlichen Veranstaltungen nebenangestellt werden.

Gleichzeitig wird dem Erwart- und damit Navigierbaren ein Strich durch die Rechnung gemacht. In Kompositionen werden zufällige Prozesse genützt, in Improvisationen wird danach getrachtet, dem Formellen zu entkommen und nicht zu Letzt gleicht keine Interpretation der anderen. Es lässt sich aber auch ganz generell fragen: Bereichert so ein Reiseführer das Entdecken unbekannter Neuer Musiken? Kann die Naivität einer Offenohrigkeit vielleicht ermöglichen Musik so zu hören, wie noch niemand davor? Oder ermöglicht gerade erst informiertes Hören selbst durch die Vielfalt zu navigieren?

Für mica – musicaustria und Wien Modern diskutieren darüber ein performender Kompositionsprofessor (Karlheinz Essl), eine komponierende Performerin (Mia Zabelka) und die Musikpsychologin Margit Painsi.

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Wien Modern