Handgemachten deutschsprachigen Pop mit melancholischer Note, der dennoch vortrefflich zu unterhalten weiß – genau einen solchen bringt der junge Wiener Liedermacher HOLLI auf seinem Debüt „Was schon auf der Hand lag“ zu Gehör.
Da macht sich anscheinend wirklich jemand dran, von sich reden zu machen – zumindest kann man sich dieses Eindrucks nicht verwehren, lauscht man dem Erstlingswerk von Holli. Hier ist jemand am Start, der etwas vorhat und auch das musikalische Talent mitbringt, richtig durchzustarten. Der ursprünglich aus Linz stammende junge Liedermacher, der im bürgerlichen Leben auf den Namen Tobias Paal hört, ist jemand, der es exzellent versteht, jede musikalische Oberflächlichkeit zu vermeiden. Seine von einer Band eingespielten Songs gehen in die Tiefe, sie schwingen mit persönlicher Note, sind hochgradig authentisch und erschließen sich auf gefühlvolle Art.
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Lieder mit Tiefgang
Man fühlt beim Durchhören der Nummern schnell mit dem Künstler verbunden, er singt über Dinge, die alle in irgendeiner Form kennen und erlebt haben. Und dennoch, obwohl die Lieder allesamt recht nachdenklich und melancholisch wirken, wissen sie auch bestens zu unterhalten. Und genau dieser Spagat ist es auch, der den besonderen Reiz seiner Debüt-EP „Was schon auf der Hand lag“ ausmacht. Holli findet genau die richtige Balance zwischen seiner ganz eigenen Art Beschwingtheit („Warum trinken wir nicht mehr“) und tieftrauriger und aufwühlender Zurückhaltung („Shinjuku“), die wahnsinnig stimmungsvoll daherkommt.
Holli offenbart auf seinem Erstlingswerk Qualitäten, die auf jeden Fall auch für die Zukunft hoffen lassen. Dieser Liedermacher ist noch lange nicht am Ende der musikalischen Fahnenstange angelangt. Wer so starke Songs zu schreiben in der Lage ist, der wird definitiv nicht ungehört bleiben.
Michael Ternai
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