Harri Stojka zu Gast im Innsbrucker Treibhaus

„Gitancoeur“, möchte Laie meinen, könnte „Gitarrenherz“ bedeuten, tut es aber nicht. Es ist Romanes (Sprache der Roma) für „Zigeunerherz“. Trotzdem ist der „Freudsch’e Versteher“ gar nicht so weit weg hergeholt wenn es um die Formation selbigen Namens geht, in der Harri Stojka am 27. Juli 2013 um 21h10 samt ausgezeichnetem Ensemble das Treibhaus zum beben bringen wird.

Der Ausnahmegitarrist, Sänger, Komponist, Arrangeur u.v.m. aus Wien erobert und beeindruckt wohl jeden, der ihn schon einmal live erlebt hat. Die Geschichte lehrt uns: Django Reinhardt gehörte zu den Pionieren des Jazz in Europa und Joe Zawinul zog umgekehrt in die Ferne und zeigte vor, dass es noch mehr gibt in Österreich als geschätzten Herrn Mozart. Nämlich das originäre Spiel und Singen der vielen Völker, das sich auch immer wieder vermischte und eine unersetzbare Bereicherung darstellt(e).  Alles fließt, alles bewegt sich, besonders in der Musik. Was soll man da sagen? Nicht von schlechten Eltern!

Wer auf der Bühne inbrünstige Tiefen und mitreissende Höhen will, mit einer verspielten Selbstverständlichkeit an hohem, technischen Können bei dem einem sprichwörtlich das „Ladel“ runterfällt, die durch wunderschöne Melodien bestechen, sich durch geschmackvolle Phrasierungen auszeichnen und die etwas mit einem anstellen das sich belebend anfühlt, dann, egal welchen Stil man sonst gerne mag, höre man sich ein Konzert von Roma Musikern an. Gelegenheit gibts bald.

Harri Stojka bedient sich unbekümmert bei verschiedenen Stilen und integriert, wie es ihm die Muse in die Finger legt. „Gipsysoul“ = „Weltmusik“…auch mit ein bisschen Orient, Latin, ja sogar in den Hip-Hop Topf greift er herzhaft. Mit einem Wort handelt es sich um pure „Lust“, welches weniger das „was“ als das „wie“ ins Visier nimmt, denn „samm uns ehrlich“: egal „was“ es ist, das „wie“ ist das Um und Auf. Darum entsteht auch etwas Besonderes.

Mit ihm auf der Bühne gemeinsam spielen „Geschätzte der Zunft“: Jelena Krstic (Gesang), Claudius Jelinek (Gitarre), Peter Strutzenberger (Bass) und Goran Krstic (Schlagzeug). Ich meine, das sollte man sich nicht entgehen lassen! (al)

Foto Harri Stojka: Sabine Hauswirth

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