GEORG KOSTRON UND SEIN MANAGER – "Blüte des Lebens"

Nun, ein geschmeidiger Popentwurf klingt definitiv anders. Das österreichisch-deutsche Gespann GEORG KOSTRON UND SEIN MANAGER sucht auf seinem nun erscheinenden Album “Blüte des Lebens” (phonector) in keinster Weise die Angepasstheit an einen massenkompatiblen Sound, vielmehr lässt es gar dem eigenwilligen musikalischen Wahnsinn zwischen Vorschlaghammer und Tanzfläche freien Lauf.

Reingeschnuppert hat der gebürtige Wiener Georg Kostron musikalisch eigentlich überall schon irgendwie. Der Bassist studierte Jazz, spielte in Rock-, Metal- und Noise-Combos und versuchte sich auch im elektronischen Umfeld, bevor es ihn dann schließlich zum Indiepop (u. a. Gin Ga) hinzog. Kein gewöhnlicher Werdegang, den der mittlerweile in Berlin lebende Musiker vorzuweisen hat. Allen, die nun meinen, das neue Projekt Georg Kostrons , der neuerdings auch seine Liebe zum rauen, aber akustischen Gitarrenklang entdeckt hat, würde jetzt ein Sammelsurium aus all den gemachten musikalischen Erfahrungen darstellen, sei gesagt, dass sich die Sache ganz anders verhält.

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Songs mit Ecken und Kanten

Der sich zu allen Seiten hin offen zeigende Freigeist und sein Partner in Crime, sein “Manager” Daniel Břen (Tonband, Sampler, Akkordeon, Triangel), scheren sich hörbar recht wenig um einen leicht ins Ohr gehenden Sound. Ganz im Gegenteil, das Zweiergespann lässt es schon sehr ungehobelt und deftig zur Sache gehen. Bestimmt wird das musikalische Geschehen, mit vielleicht ein paar wenigen Ausnahmen (“Rostiges Rösslein”), von heftig pulsierenden Beats, fetten unsauberen Sounds, sphärischen Chorpassagen, einem sowas von nicht lieblich umschmeichelnden Gesang und unzähligen verzerrten schrägen Zwischentönen und -geräuschen. Die im weiten Feld irgendwo zwischen Elektro, Pop, Neuer Deutsche Welle, Wave und Rock angesiedelten Songs strotzen nur so vor Ecken und Kanten; sie atmen die Einstellung des Punk, was vor allem auf der textlichen Ebene zum Ausdruck gebracht wird.

Eines ist „Blüte des Lebens“ mit Sicherheit nicht geworden: ein glattpoliertes Wohlfühl-Album zum Zurücklehnen. Georg Kostron und sein Manager wollen ihre Hörerschaft fordern, aufrütteln und vielleicht auch ein wenig verstören. Was den beiden auf eine unkonventionelle aber doch stilvolle Art auch gelingt.

Vorgestellt wird „Blüte des Lebens“ im Rahmen einer ausgedehnten Tour durch Österreich und Deutschland.

Michael Ternai

Termine:
13.09. Kreuzweis, Passau DE
15.09. Atelier Galerie Moran, Linz AT
16.09. Smaragd, Linz AT
17.09. Tratelier, Stockerau AT
18.09. Cafe Carina, Wien AT
19.09. Tortuga Pub, Mödling AT
20.09. Rock Pub, Schwechat AT
31.10. Artliners, Berlin DE

Foto: Caroline Wimmer

http://georgkostron.eu/
http://www.phonector.com