Garish zu Gast in St. Pölten

Lange und mit großer Spannung war es erwartet worden. Das neue Album der burgenländischen Erfolgsband Garish. Anfang des Jahres war es schließlich so weit. Mit „Wenn dir das meine Liebe nicht beweist“ meldete sich die fünfköpfige Truppe rund um Sänger Thomas Jarmer mit dem vielleicht facettenreichsten Album ihrer Karriere eindrucksvoll zurück. Seitdem sind Garish fleißig am Konzerte spielen. Am 20. Mai ist die Band im Cinema Paradiso in St. Pölten zu Gast.

Die inzwischen über zehnjährige Karriere der Band liest sich wie eine Art Erfolgsgeschichte. Zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen – so wurden Thomas Jarmer, Christoph Jarmer, Julian Schneeberger, Kurt Grath, und Markus Perner für den Amadeus Music Award gleich drei Mal nominiert -, ausgezeichnete Album-Kritiken, wie etwa für die bisher letzte Veröffentlichung „Parade“, sowie eine stetig größer werdende Anhängerschar ließen den Stellenwert der burgenländischen Combo innerhalb  österreichischen Musikszene anwachsen. Nach einer ausgedehnten Österreichtour im Jahre 2007 ist es jedoch etwas ruhig um die Band geworden.

Die Fans durften also mehr als gespannt sein, in welche Richtung sich die fünf Burgenländer drei Jahre später mit ihrem neuen Album bewegen würden. Schon nach dem ersten Mal Durchhören stellt man fest, dass sich eigentlich nicht viel verändert hat, aber dennoch einiges anders ist. Geblieben sind die wunderschönen großen melancholisch angehauchten und sofort in die Ohren gehenden Melodienbögen, sowie die in den poetischen Texten des charismatischen Sängers Thomas Jarmer zum Ausdruck gebrachte Nachdenklichkeit und das exzellente Songwriting.

Neu ist der vom Produzenten Thomas Pronai der Band verpasste Sound, der dem ursprünglichen, eher druckvollen Bandklang recht nahe kommt. Zudem präsentieren sich Garish diesmal, mehr als noch auf dem VorgängerAlbum „Parade“, von einer ungewohnt experimentellen Seite. Keiner der elf neuen Stücke klingt wie der andere, was zum Teil auch auf die punktuelle Erweiterung des Instrumentariums zurückzuführen ist. Erstmals finden auch Streich- und Blechblasinstrumente Eingang in die Musik des burgenländischen Fünfers.

Mit ihrem neuen Album ist es den fünf Burgenländern abermals gelungen, sich als eigenständige und in ihrem Stil unverwechselbare Band abseits des hierzulande doch sehr ausgeprägten musikalischen Pop-Mainstreams zu positionieren.(mt)

Foto Niko Ostermann