Das Wiener Folkkollektiv um Stephan Stanzel, der solo auch als Leroy Simmering auftritt, zählt seit seiner Gründung im Jahr 2004 zum fixen Bestandteil der neuen Wiener Alternativ-Indiependet Szene. Das letzte Album “Black Air” wurde 2008 von niemand geringeren als REM, Ex-Posies und Ex-Big Star-Gitarrist Ken Stringfellow produziert. Zuletzt bewies das Sextett am zweiten Tag des Wiener Popfestes als einer der Hauptacts auf der Seebühne, dass es zurecht zu den aufstrebensten Bands gezählt wird.
Stephan Stanzel, der einige Jahre auch als Bassist in der Ernst Molden Band tätig, und längere Zeit mit Marilies Jagsch liiert war, ist einer der talentiertesten heimischen Songwriter. Das ALASAC-Debüt “Fresh Fill Landkills Landfill” erschien 2007 auf dem Wiener Indie-Label Siluh, das von Bernhard Kern und dem in Wien und Berlin lebenden Schauspieler Robert Stadelober betrieben wird. Die Songs „Change“ und „Marie“ wurden in Heavy Rotation auf goTV und FM4 gespielt.
Der Songwriter der Band hegt seit langem eine Vorliebe für die Beatles. Ihre Alben hat der gebürtige Simmeringer, der auch den Song “Simmering” seinem Heimatbezirk gewidmet hat und der auch nicht umsonst als Solokünslter unter dem Namen Leroy Simmering auftritt, praktisch mit in die Wiege gelegt bekommen. Sein 1996 verstorbener Vater, hatte alle Alben der “Fab Four” auf Vinyl und spielte in einer Folk Band. Stanzel hegt auch eine Vorliebe für die Bright Eyes und deren Sänger Conor Oberst sowie die Band Of Montreal. Die Band die live sowohl für ihren melancholischen als auch folk-rockigen Sound bekannt ist, kann es aber auch akkustisch, und so tritt der Sänger des öfteren auch nur mit dem ALASAC-Chellisten Lukas Lauermann als akkustisches Duo auf.
Das Stanzel nicht nur melancholische Nummern schreibt, hat er mit seinem Sideprojekt die Bunten bewiesen. Nach dem Wahlsieg Barack Obamas hat er gemeinsam mit den Musikjournalisten Hannes Duscher und Albert Farkas den satirischen Song „Obama is a Weana“ verfaßt, der Textzeilen wie „er trinkt gern a gracherl im cafe zentral…ned der mundl, der klimt oder die Lipizzaner, es gibt kan grösseren weana als barack obama!“ beinhaltet.
Der Bassist der Band Martin Knobloch ist nebenbei noch bei Petsch Moser aktiv, während Lukas Lauermann und der Drummer Daniel Grailach auch das ein oder andere Mal bei der Band des Tiroler Elektronikers Mauracher aushelfen. Der Gitarrist Hannes Wirth, der früher auch bei der Wiener Groove-Kapelle Houseverstand schrammelte, ist abseits von ALASAC noch bei der Ernst Molden Band im musikalischen Einsatz.
Und wenn es einmal nicht Indie oder Folk ist, dann kann es auch passieren, dass Herr Stanzel gemeinsam mit Ernst Molden oder Robert Rotifer Wiener Lieder wie den Qualtingersong „Die Engelmacherin vom Diamantengrund“ zum Besten gibt. So geschehen vor ein paar Jahren im Wiener phil. Und wer weiß, was dem kreativen Kopf des Folkkollektivs für die neue ALASAC-Platte einfällt, für die es laut Insiderkreisen schon ein paar Nummern gibt. (me)
Fotokredit: Siluh
http://www.alasac.com/