VIOLA FALB und BERND SATZINGER präsentieren sich auf dem Ende September bei Jazzwerkstatt Records erscheinenden Album ihres gemeinsamen Projekts FS:EINS als ein Duo, das auf innovative und kunstvolle Weise mit fast mit dem gesamten traditionellen musikalischen Regelwerk bricht.
Nun, eines wird nach dem ersten Durchhören des Albums dieses Zweiergespanns auf jeden Fall klar: Den konventionellen musikalischen Pfad zu beschreiten, haben Viola Falb (Saxofon) und Bernd Satzinger (Synthesizer, Electronics) nicht eine Sekunde am Plan gehabt. In ihrem gemeinsamen Projekt verhält sich musikalisch nämlich vieles anders, als man es vielleicht vermuten hätte können. Zunächst einmal bricht das Duo mit allen Erwartungen, etwas in Richtung Jazz zu unternehmen. Zwar stammen beide Protagonisten ursprünglich aus dem Jazz, nur wirklich hörbar wird dieser Umstand nicht. Ja, es geht schon experimentell, komplex, in der Struktur offen und rhythmisch vertrackt zu, und natürlich sind immer auch noch jazzige Elemente vorhanden, aber eben nicht im traditionellen und das Geschehen bestimmenden Sinne.
Etwas musikalisch seltsam Neuartiges
Mehr als in anderen Projekten richten Viola Falb und Bernd Satzinger ihren Fokus auf die Suche nach einem eigenwilligen und unverkennbar anderen Sound, der absolut nicht den üblichen musikalischen Kategorien entspricht und irgendwo zwischen den Polen Minimal Music, Neue Musik, Elektroakustik, Jazz und elektronische Musik (Techno, Ambient) seine ganz eigenen klangästhetischen Blüten treibt. In den insgesamt sieben Stücken von FS:eins trifft Tonales auf Atonales, Komponiertes auf Improvisiertes, weite Soundscapes und absolute Reduziertheit, Tieftöniges auf Schrilles, melodiös Angehauchtes auf erfrischend schräg Klingendes und, und, und. Es ist die Vielfalt, die in diesem Fall die Musik macht, so seltsam, verstörend und zum Teil dunkel sie in ihrer Stimmung auch manchmal daherkommt.
FS:eins liefern ein Debüt ab, das definitiv etwas weiter aus dem Rahmen fällt. Viola Falb und Bernd Satzinger haben musikalisch das nicht eindeutig Definierbare zu ihrem Prinzip erhoben und etwas Neuartiges erschaffen, mit dem man sich – zugegebenermaßen – schon auseinandersetzen muss. Tut man dies aber, eröffnet sich einem ein wirklich spannendes und intensives Hörerlebnis.
Präsentieren werden Viola Falb und Bernd Satzinger ihr Album am 23. September im Wiener Porgy & Bess im Rahmen des Festivals Vienna Roomservice 2016 der JazzWerkstatt Wien.
Michael Ternai
Links:
FS:eins
Jazzwerkstatt Records