ERWIN & EDWIN – „Messing“

Nach einem Airplay auf FM4 und Auftritten bei diversen Festivals ist es nun nach zwei Jahren Wartezeit endlich so weit: Das Wiener Electro-Brass-Quartett ERWIN & EDWIN veröffentlicht im März 2016 sein Debütalbum „Messing“ (MOD Music).

Vier Burschen bilden das Quartett Erwin & Edwin: Christoph Detschmann (Trompete, Vocals), Simon Gramberger (Drums, Posaune, Vocals), Florian Reisinger (Turntables, Vocals) und Michael Mosbacher (Gitarre). Wer Erwin und wer Edwin ist, geben die vier nicht preis, es soll ein Mysterium bleiben. Mit den Electro-Elementen und den dröhnenden Trompeten bezeichnen sie ihr Genre als „Electro-Brass“, wobei manchmal ein paar Techno-Elemente hineinrutschen. Bisher haben Erwin & Edwin nur Singles als offizielle Releases herausgebracht, „Messing“ ist also ihr Debütalbum. Aber unbekannt sind die vier schon lange nicht mehr – auf Festivals wie Urban Art Forms und Frequency haben sie bereits die Menge zum Jumpen gebracht und der Radiosender FM4 spielt ihre Lieder täglich auf und ab. Die Berliner Blogrebellen prophezeien dem Quartett sogar, dass es mit seiner Musik die Weltherrschaft erlangen wird.

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„We’ll be messing with you soon“

Wenn man den Albumtitel liest, denkt man eher an das Metall Messing, wenn man aber dann den Satz „We’ll be messing with you soon“ hört, macht alles ein bisschen mehr Sinn: Die 15 Lieder des Albums fordern durchgehend zum Tanzen auf. Noch dazu hat jedes Einzelne dieser Lieder eine eigene sonnige Stimmung. Erwin & Edwin reißen die österreichische Musiklandschaft aus der spätwinterlichen Depression, und zwar mit Electro-Beats, groovigen Gitarrenriffs, fröhlich dudelnder Trompete bzw. Posaune und Vocals, die so cool sind, dass sich der Schnee erst gar nicht nach Österreich traut. Wie oben bereits erwähnt, tauchen ab und zu ein paar Techno-Elemente auf – allerdings nur am Anfang des Albums. Je weiter das Album fortschreitet, desto aufgeweckter wird es. Ist es anfangs noch mit einer gewissen Coolness ausgestattet, so wird es ab der Mitte ausgelassener, lässt sozusagen die Hüllen fallen.

Cover Messing
Cover Messing

Die Stimmung ist ausnahmslos fröhlich und lustig, man möchte sofort zum Tanzen anfangen. Die Ankündigung des Quartetts wird also wahr: Sie „messen“ mit ihrem Publikum, und das ordentlich. Nie hört man traurige oder langsame Melodien, die Atmosphäre wird durch keinen einzigen Ton gedrückt – man wird zum Glücklichsein gezwungen.

Man muss anmerken, dass das technische Können der vier wirklich bemerkenswert ist, wenn man bedenkt, dass sie die Lieder live auch instrumental umsetzen. Man könnte Genres wie Electro und auch Electro-Brass an DJ-Pults mixen – würde ja nicht stören –, aber Erwin & Edwin treten live auf und performen auf der Bühne wirklich ausgezeichnet. Die Lyrics sind im Übrigen meist auf Englisch, bis auf „Wien“, den letzten Track, der gemeinsam mit Alix produziert wurde.

Das Album „Messing“ ist ein wunderbarer Beweis dafür, wie gut Erwin & Edwin ihre Arbeit machen – was dadurch belohnt wird, dass sie bei jeder Crowd mit ihrer Musik punkten können. Die vier haben‘s drauf und wenn sie am 31. März im Wiener Flex ihre Release-Tour durch Österreich und Deutschland starten, lohnt es sich wirklich, sie sich einmal anzusehen!

Antonia Seierl

Erwin & Edwin live
31.03. Flex, Wien
01.04. Cinema Paradiso, St. Pölten
02.04. Hafen, Innsbruck
07.04. Glashaus, Bayreuth (D)
08.04. Klubhaus, Saalfeld (D)
14.04. PPC, Graz
16.04. Gei, Timelkam
21.04. Kulturladen, Konstanz (D)
22.04. Querbeat, Ravensburg (D)
23.04. Eden, Ulm (D)
29.04. End of Summer, Willofs (D)
30.04. Bauhalle, Mank

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