
Um VeranstalterInnen auf dieses spannende Experimentierfeld neuer und neuester Musik aufmerksam zu machen, hat mica – music austria in Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) und dem Österreichischen Komponistenbund (ÖKB) 2011 eine CD-Box mit Werken 23 junger KomponistInnen zusammengestellt.
Die 23 vertretenen KomponistInnen, geboren zwischen 1975 und 1984, sind bereits in einer postmodern polyästhetischen Welt aufgewachsen – und dies manifestiert sich auch in ihren Werken. Während nach dem Zweiten Weltkrieg wahrhafte Grabenkämpfe zwischen traditionellen und avantgardistischen Strömungen stattfanden und sich Komponisten teilweise dogmatisch einzelnen Schulen anschlossen, ist in den Werken der jungen Generation davon nichts auszumachen – ganz im Gegenteil. Ohne Berührungsängste kombinieren die KomponistInnen genau jene Stile, die sich in früheren Zeiten feindlich gegenüber standen. Denn während tonales Komponieren in manchen Kreisen noch vor wenigen Jahrzehnten als absolutes Tabu galt, zeigt die junge Generation keine Scheu davor, serielle Kompositionsmethoden mit tonalen in Verbindung zu setzen oder Mikrotonalität mit elektronischer Tanzmusik zu kombinieren. Im Einbeziehen unterschiedlichster Stile zeigt sich nicht nur umfassendes handwerkliches Geschick, sondern je nach Herangehensweise eine ernste, ironische oder auch humorvolle Auseinandersetzung mit den musikalischen oder auch soziologischen Konnotationen der unterschiedlichen Genres. Scheinbar mühelos gelingt es den Jungen aber gleichzeitig auch, ihre eigenen Klangsprachen zu finden.

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Platypus