
„Rebuilding the World“ – an zwei Wochenenden in Folge wird versucht, diese Behauptung zu realisieren. Es performen über 50 KünstlerInnen aus diversen Genres, darunter Godspeed You! Black Emperor, der Raster-Noton-Mitbegründer alva noto, die zeitlosen Klangformer Autechre, Holly Herndon mit ihren endlos geloopten Gesängen, Nils Frahm, Gazelle Twin, Scott Matthew, Ben Frost mit seinem Soundepos „Aurora“ und James Holden, um nur einige zu nennen. Alle haben eines gemeinsam: den Willen, die Norm mit Löchern und Bruchstellen zu überziehen und dadurch Platz zu schaffen für neue musikalische Perspektiven.
Darüber hinaus findet am ersten Wochenende (26. April) eine ausführliche musikalische Werkschau der HauptprotagonistInnen der österreichischen Plattform klingt.org statt. Zu erwarten sind heimische und internationale Größen, wie etwa der Gründer Dieter Kovacic alias dieb13 selbst, das Impro-Trio Trapist, Tony Buck, John Butcher und Burkhard Stangl, ein Soloauftritt der Klarinettistin Susanna Gartmayer, außerdem eine Kollaboration zwischen Martin Brandlmayer und dem französischen Komponisten eRikm.

Seit einigen Jahren wird das Augenmerk immer stärker auf performative Zugänge und bildende Kunst gelegt. In enger Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Krems wurde die Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist eingeladen, mit ihren raumorientierten Videofluten eine Personalie zu inszenieren. Das Kollektiv Rimini Protokoll eröffnet mit den sogenannten „Situation Rooms“ ein medienübergreifendes Hightechrollenspiel ganz im Zeichen der globalen Waffenindustrie und auch Claudia Bosse und das theatercombinat verweben mit „a first step to IDEAL PARADISE“ gekonnt Performance und Zeitgeschehen.
Das donaufestival 2015 steht ganz im Spannungsfeld zwischen Interaktion und Transgression, Clubkultur und Diskurs und lässt einiges erwarten.
Ada Karlbauer
Das gesamte Programm unter
Foto Peter Kutin: Edward Chapon
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Donaufestival